KOBLENZ – 400 Beschäftigte der Debeka legen in Koblenz die Arbeit nieder

KOBLENZ – 400 Beschäftigte der Debeka legen in Koblenz die Arbeit nieder – deutliches Signal vor der vierten Verhandlungsrunde

400 Beschäftigte der Debeka folgten dem Warnstreikaufruf der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und legten am 26. Juni in Koblenz ihre Arbeit ganztägig nieder. Mit dieser kraftvollen Aktion senden sie ein unmissverständliches Signal an die Arbeitgeberseite: Die Beschäftigten fordern zurecht eine spürbare Reallohnsteigerung und sind nicht bereit, weitere Jahre mit Kaufkraftverlust hinzunehmen.

Hintergrund des Warnstreiks ist das enttäuschende Angebot der Arbeitgeber in der dritten Verhandlungsrunde vom 23. Mai 2025. Dieses sah lediglich eine zweistufige Erhöhung der Gehälter vor: 4,8 Prozent zum Juli 2025 und weitere 3,3 Prozent ab September 2026 – bei einer Laufzeit von insgesamt 28 Monaten. Damit würden die inflationsbedingten Reallohnverluste der vergangenen Jahre weitgehend ignoriert. Nach den Vorstellungen der Arbeitgeberseite blieben die Realeinkommen sogar unter dem Niveau von 2020.

ver.di fordert eine Gehaltserhöhung von 12 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 250 Euro. Außerdem stehen die Verdopplung des Fahrtkostenzuschusses und tarifliche Regelungen zur unbefristeten Übernahme von Auszubildenden auf der Agenda.

„Wer meint, Beschäftigte über fast zweieinhalb Jahre mit Reallohnverlusten abspeisen zu können, hat nicht verstanden, was soziale Verantwortung in Zeiten massiver Teuerung bedeutet“, erklärt Sebastian Dohn, Gewerkschaftssekretär im ver.di Bezirk Mittelrhein. „Mit 400 Streikenden vor dem Hauptsitz der Debeka setzen wir heute ein deutliches Zeichen: Die Beschäftigten erwarten ein Angebot, das nicht an der Lebensrealität vorbeigeht.“

Auch Marco Thönnes, Vorsitzender der ver.di-Landesfachgruppe Versicherungen Rheinland-Pfalz/Saarland, äußert sich deutlich: „Die Beschäftigten leisten tagtäglich verantwortungsvolle Arbeit – und das nicht erst seit gestern. Sie haben ein klares Zeichen gesetzt: Sie wollen nicht nur Applaus, sie wollen Respekt in Form eines fairen Tarifabschlusses.“

Die vierte Verhandlungsrunde ist für den 4. Juli angesetzt. Sollte auch dann kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt werden, wird ver.di die Warnstreiks ausweiten.

Beitrag teilen