Kleiner Buntspecht überlebt Zusammenstoß mit einer Glasscheibe
GIESENHAUSEN – Erste Flugausflug endet an der Glasscheibe – Da wird es einem jungen Buntspecht mitten im ersten Flugversuch wohl plötzlich schwarz vor Augen geworden sein. Eine junge Frau befand sich zur vorgerückten Vormittagsstunde im
Bereich des Wintergartens als es plötzlich einen lauten Knall gab. Es hörte sich an als habe jemand etwas an die Glasscheibe geworfen. Auf den ersten Blick war aber nichts zu sehen. Als sie allerdings zur Glasfront ging sah sie vor der Scheibe einen Vogel liegen. Sie bekam einen Scheck. Das arme Tierchen, hoffentlich lebt es noch! Der Vogel, das sah sie ganz deutlich, trug rote Kopffedern, der Rest war schwarz und weiß und er war noch recht klein. Das Kerlchen lag auf dem Boden auf dem Bauch und hatte die Augen geschlossen. Vorsichtig nahm sie den kleinen Kerl in die Hand und kontrollierte ob er noch Lebzeichen von sich gibt. Jedenfalls ließ er nicht den Kopf hängen. Ein Buntspecht, das zeigte das Federkleid, war im Flug gegen die Scheibe gedonnert. Vorsichtig wurde er auf ein Tuch gelegt und „natürlich“ mitleidvoll gestreichelt. Nach einiger Zeit, ein paar Tropfen Wasser auf den Schnabel hatten wohl die Lebensgeister wieder geweckt, kam Bewegung in den Vogelkörper. Die Augenlieder gingen hoch, die kleinen schwarzen Kugeln blickten fragend um sich. Noch machte der Specht aber keinerlei Anstalten sich zu bewegen. Es dauerte noch etwas bis er sich aufrichtete, sich umsah, einmal richtig schüttelte das die Federn nur so rauschten und die Menschen vor sich verdutzt ansah. Ob sein letzter Blick noch ein Dankeschön ausdrückte bleibt dahingestellt, jedenfalls richtete er sich ganz auf, tippelte einige Schritte bis an den Tischrand und startete erneut durch. Ein kleiner Sinkflug und dann ging es ab in die Lüfte. Vermutlich ist er mit brummendem Kopf und leichter Gehirnerschütterung zu seinem Nest geflogen. Die Katze, die sonst um diese Zeit hier herumstrolcht, ist Gott sei Dank, dieses Mal leer ausgegangen. (wwa) Fotos: Privat