Klaus Peter Weber informiert über Behandlungskonzept im DRK-Krankenhaus
LANGENBACH – Stürze im Alter – eine Herausforderungen aus medizinischer Sicht? Klaus Peter Weber, leitender Arzt Department Alterstraumatologie Hachenburg, informiert über Behandlungskonzept im DRK-Krankenhaus – Wenn ältere Menschen stürzen, sind die Verletzungen schwerer als bei einem jüngeren Menschen. Auch sind andere altersbedingte Erkrankungen bei anschließender medizinischer Versorgung zu berücksichtigen. Deswegen darf ein Knochenbruch bei einem Krankenhausaufenthalt auch nicht isoliert betrachtet werden. Das DRK Krankenhaus Hachenburg-Altenkirchen hat sich diesem Thema angenommen und ein besonderes Behandlungskonzept für ältere Bürger entwickelt. Mit dem Vortrag „Alterstraumatologische Versorgung von Senioren und dementiell veränderten Menschen im DRK- Krankenhaus Hachenburg-Altenkirchen “ stellt Klaus Peter Weber, leitender Arzt Department Alterstraumatologie, vom DRK Krankenhaus Hachenburg-Altenkirchen dieses Konzept für interessierte Bürger und Fachkräfte vor. Er findet am Mittwoch, 9. Dezember, um 15:00 Uhr im AZURIT Seniorenzentrum Hildegardis, Zur Holzwiese 7 in Langenbach statt. Veranstalter ist das Netzwerk Demenz Westerburg-Rennerod und Bad Marienberg – ein Zusammenschluss von Leitern von Senioreneinrichtungen und Pflegediensten sowie Vertretern von Kommunen und Kirche. Das Netzwerk bietet einmal im Monat einen kostenlosen Vortrag in den Senioreneinrichtungen der Region an. Ansprechpartnerin für das Netzwerk ist Sybille Stuart, Beratungs- und Koordinierungsstelle im Pflegestützpunkt Westerburg-Rennerod.
In der Alterstraumatologie werden vor allem Patienten ab dem 65. Lebensjahr behandelt, die auf Grund eines Unfalls eine Behandlung benötigen. Zu den Erkrankungen gehören daher vorwiegend die typischen Knochenbrüche im Alter, wie hüftgelenknahe Oberschenkelbrüche, Oberarmkopfbrüche oder Wirbelkörperbrüche. Da bei der Versorgung eines Bruches viele typische Alterserkrankungen berücksichtigt werden müssen, steht im Idealfall in einem Krankenhaus ein interdisziplinäres Team zur Verfügung. Zum Beispiel müssen bei der Operation von osteoporotischen Knochen spezielle Operationsverfahren und geeignete Implantate verwendet werden. Durch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Durchblutungsstörungen ist das Risiko für Wundheilungsstörungen hoch. Ebenso verzögert eine Demenz den Behandlungsprozess. Auch kann ein älterer Mensch nach einer Operation nicht immer die Entlastung von Arm oder Bein umsetzen. Dadurch müssen sich Krankenhausstrukturen in bestimmten Teilbereichen den aktuellen demographischen Bedürfnissen anpassen.
Um diesen verschiedenen Blickwinkeln von Erkrankungen und Behandlungsformen beim älteren Menschen gerecht zu werden, geht das DRK Krankenhaus neue Wege in der Versorgung: Es wurde eine Abteilung Alterstraumatologie eröffnet und die Pflegekräfte wurden durch Schulungen für dieses komplexe Gebiet sensibilisiert. Ebenso wichtig war eine abgestimmte Nachbehandlung mit den Hausärzten und Pflegeeinrichtungen. Für diesen letzten Punkt wurde im Rahmen eines Pilotprojektes als Kooperationspartner die Senioreneinrichtung AZURIT in Langenbach gewonnen. In den Räumlichkeiten des Seniorenzentrums wurde ein Reha- und Sportstudio eingerichtet, um eine Verbesserung der post-chirurgischen Behandlung zu erreichen. Zielvorstellung ist, dieses Modellprojekt auf alle anderen Pflegeinrichtungen auszuweiten und ein umfangreiches Fort- und Weiterbildungsangebot bis hin zu pflegenden Angehörigen anzubieten. Nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit die Einrichtung mit dem neuen Einrichtungsleiter Stephan Lenz zu besichtigen. Zwecks Raumplanung ist eine Anmeldung wünschenswert, aber kein Muss, unter der Telefonnummer 02661 954-0. Foto: (C)Matthias Ketz