KIRCHEN – Gut besuchtes Bürgerforum zur kommunalen Wärmeplanung fand im Ratssaal der Verbandsgemeinde statt

KIRCHEN – Gut besuchtes Bürgerforum zur kommunalen Wärmeplanung fand im Ratssaal der Verbandsgemeinde statt – Knapp 90 Bürgerinnen und Bürger informierten sich bei der Veranstaltung der Verbandsgemeinde im Rathaus aus erster Hand

Der erste Beigeordnete, Uli Merzhäuser, begrüßte in Vertretung von Bürgermeister Andreas Hundhausen, die Bürgerinnen und Bürger sowie die beauftragen Planer, Steffen Hombach von der Rhenag, Merle Dümeland-Schäfer von der evety sowie Julia Schüler von der Rhein-Sieg Netz im voll besetzen Ratssaal.

Anschließend führte Tim Kraft, als Fachbereichsleiter der Kommunalentwicklung, zum Thema der kommunalen Wärmeplanung ein. Hier stellte er gleich zu Beginn klar: „Das Thema ist für uns alle, also auch für uns als Verwaltung, neu und herausfordernd. Damit keine falsche Erwartung entsteht, werden wir heute Abend dieses Thema gleich zu Beginn in der Präsentation näher bringen und darstellen was die kommunale Wärmeplanung ist und was sie eigentlich nicht ist.“

Hierbei zeigte Kraft auf, dass die kommunale Wärmeplanung darauf abzielt, die Wärmeversorgung in Städten und Gemeinden nachhaltiger und klimafreundlicher zu gestalten. In den kommenden Jahren sollen alle Gemeinden in Deutschland entsprechende Wärmepläne erstellen, die einen Fahrplan zur Klimaneutralität bis 2045 beinhalten. Diese Pläne sind wichtig, um Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Energieversorger darüber zu informieren, wie die zukünftige Wärmeversorgung aussehen kann. Aber: die kommunale Wärmeplanung selbst legt keine direkten Verpflichtungen für die Bürgerinnen und Bürger fest.

Im Laufe des Abends und an der regen Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger zeigten sich, dass eine CO2 Reduktion im Rahmen des Klimawandels extrem wichtig ist, aber auch Ängste und Befürchtungen hinsichtlich der Kosten bestehen, die eine solche Klimaneutralität mit sich bringt.

Um möglichst eine frühe Planungssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger zu erreichen, hat sich die Verbandsgemeinde Kirchen dem Thema frühzeitig angenommen und ist eine der ersten Kommunen deutschlandweit, die die kommunale Wärmeplanung als ersten Schritt fertiggestellt hat.

Steffen Hombach und Merle Dümeland-Schäfer zeigten in ihren Analysen auf, dass in den Ortsgemeinden (Friesenhagen, Harbach, Niederfischbach, Mudersbach und Brachbach) sowie der Stadt Kirchen ca. 80 Prozent der Gebäude mit Gas oder Öl beheizt werden. Die Siedlungsstruktur überwiegend aus teil- oder unsanierten Einfamilienhäusern besteht. Weitere Themen waren u.a. Solarthermie und Flusswasserwärme. Als weitere Ergebnis konnte festgehalten werden, „dass der größte Teil der Region sich nicht für Wärme- oder Wasserstoffnetze eignet (nach heutigem Stand). Als potenzielle Gebiete zu Errichtung von Wärmenetzen konnte man bisher einen südlichen Teil der Stadt Kirchen sowie einen Teil von Niederschelderhütte ausmachen“, so Hombach und Dümeland-Schäfer. Hier wird man weitere Gespräche führen, um zeitnah Entscheidung bzgl. der zukünftigen Vorgehensweise festzulegen.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass es deutliche Unterschiede zwischen den Neubaugebieten und Altbeständen gibt. „Nur weil etwas technisch möglich wäre, bedeutet dies nicht, dass es auch wirtschaftlich sinnvoll ist, und damit eine Realisation empfehlenswert wäre“, so Kraft. Wärmenetze werden im Vergleich zu Individuallösungen, wie der Wärmepumpe, eine untergeordnete Rolle spielen. Die Wärmeplanung muss bis 2045 laufend fortgeschrieben werden und die Verbandsgemeinde möchte den Prozess transparent im Rahmen von zukünftigen Bürgerforen weiter vorstellen.

Die Präsentation zur kommunalen Wärmeplanung mit Kontaktdaten zu Beratungsangeboten finden Sie auf der Homepage der Verbandsgemeinde Kirchen auf der Startseite unter dem Punkt kommunale Wärmeplanung. Link: https://www.kirchen-sieg.de/wirtschaft/durchfuehrung-einer-kommunalen-waermeplanung-in-der-verbandsgemeinde-kirchen-2023-2025

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