Keine Perspektive für Wissener G8-Gymnasium – Abgeordneter Enders erhält auf Anfrage enttäuschende Antworten aus Mainz

Auf eine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Peter Enders hin hat nun Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD) mitgeteilt, dass nach ihrer Einschätzung im Norden des Landes bereits ein relativ großes Angebot an achtjährigen Gymnasien vorhanden sei. Da eine „ausgewogene“ räumliche Verteilung von Seiten des Ministeriums angestrebt werde, und zudem die Zahl der 15 geplanten G8-Gymnasien im Lande bereits erreicht sei, macht die Ministerin den Wissenern mit ihrer Antwort keine Hoffnung auf die Zukunft.
Unverständnis äußerte der Abgeordnete Enders für die Antwort der Ministerin. Zum einen bestätige Ahnen, dass das Wissener Konzept gut durchdacht und ausgearbeitet sei, zum anderen weise sie aber darauf hin, dass mit dem Privatgymnasium Marienstatt in „unmittelbarer Nähe von Wissen“ ein G8-Gymnasium vorhanden sei. Enders findet es befremdlich, dass Marienstatt erst statt Wissen den Zuschlag erhalten habe und dann damit auch noch die Absage an Wissen begründet werde. Im Westerwaldkreis seien damit bereits zwei G8-Gymnasien vorhanden, ein staatliches und ein privates. „So viel zum Argument der ausgewogenen räumlichen Verteilung“, zieht Enders die Logik der Ministerin infrage.
Wie nun Schüler des Raumes Wissen, die ein G8-Gymnasium besuchen wollen, nach Marienstatt kommen sollen, lässt die Ministerin offen. Den Hinweis von Enders, der ÖPNV sei hier als schwierig zu beurteilen, lässt Ahnen abperlen: „Die Verkehrsverbindungen speziell zwischen Wissen und Marienstatt spielten bei der Entscheidung eine untergeordnete Rolle“, teile sie mit. Eine Perspektive für das Kopernikus-Gymnasium gibt Ministerin Ahnen trotz ausdrücklicher Nachfrage nicht: Bezüglich des weiteren Vorgehens zum Schuljahr 2011/2012 werde sich die Bildungsministerin mit der Schule und dem Schulträger in Verbindung setzen, schreibe sie. Der Landtagsabgeordnete Dr. Enders sieht mit der Entscheidung gegen G8 in Wissen eine Chance für den Kreis Altenkirchen und die Region Wissen vertan. Wie schon in manch anderer Entscheidung aus Mainz der vergangenen Jahre zeige sich wieder einmal, dass der ländlich strukturierte, nördliche Teil des Landes im Kreis Altenkirchen regelmäßig ohne sachliche Begründung benachteiligt werde.