Kassalla und Brings begeistern in Hachenburger Rundsporthalle
HACHENBURG – Brings begeisterten Publikum in Hachenburg –
Schon früh vor Einlass sammelten sich die Westerwälder Brings – Fans und die aus den umliegenden Landstrichen angereisten Konzertbesucher vor dem Eingang der Hachenburger Rundsporthalle. Von drinnen drang die Musik vom Soundchek der Vorgruppe Kasalla durch die verschlossene Eingangstür. Kassalla eine 2011 gegründete Gruppe von fünf jungen Musikern zwischen Ende zwanzig und Mitte dreißig, werden in der Domstadt als Erben von Brings gehandelt. Brings galten vor 20 Jahren ihrerseits als Erben von den Blackföös. Die fünf Jungs sind: Bastian Campmann, Flo Peil, Sebi Wagner, Ena Schwiers und Nils Plum. Gitarrist Flo Peol ist in Köln kein unbeschriebenes Blatt. Aus seiner Feder stammen Songs für die BLÄCK FÖÖSS, PAVEIER, WANDERER und den Kölner Jugendchor St. Stefan. Sie fanden sich 2011 zur Band Kasalla zusammen. Sie kannten sich schon länger, erzählt Basti, Sohn des leider zu früh verstorbenen Räubers Nobby Campmann. Das Musiker-Gen scheint er geerbt zu haben, denn Basti hat alles in der Stimme was man zum Erfolg braucht. Eben dieses Timbre, das auch Peter Brings zum Erfolg verholfen hat. Im Januar haben sie bei PAVEMENT Records das Album ”et jit Kasalla” aufgenommen, das gleich in den Charts in die Höhe geschossen ist. In der Rundsporthalle sorgten sie nun dafür, dass die Stimmung auf den Siedepunkt kam bevor Brings die Bühne betrat. Noch ehe Peter Brings zum Mikro griff, hatte sein Bruder Stefan im Schottenrock schon die Beine geschmissen und den Mädels Einsicht geboten, was er so unterm Schottenrock trägt. Harry Alfter, Christian Blüm und Kai Engel, Sohn des Blackföss Sängers Tommy Engel, hatten schon mal angefangen als Peter Brinks mit seinem typischen schwarzen Hut die Mädels zum Kreischen brachte. Christel Schmitz und Tochter Leni hatten wie viele andere Konzertbesucher auch, so einen Hut auf. Die Westerburger Mädels sind treue Brings – Fans, genau wie Karl Breuer und seine Freundin Christa, die an diesem Abend alles anhatten was der Fanshop hergab. Schottisch kariert wie die Hose von Peter Brings, war auch die Gitarre von Harry Alfter. Mit Beatlesfrisur und kurzer Hose quälte er seine Gitarre gekonnt bis zum Äußersten .Das hatte zur Folge, dass er im Zehnminutentakt eine frisch gestimmte Gitarre angereicht bekam. Davon hatten die Musiker rund ein Dutzend hinter der Bühne stehen. Aus dem Album “Dat es geil” gab es einige Songs, aber auch Besinnlicheres, zudem im Hintergrund zwei Trompeter die Gruppe verstärkten. Die meisten Kalorien beim Bühnenauftritt dürfte Stefan Brings verbraucht haben, der mit seiner Gitarre mal auf das Schlagzeug von Christian Blüm und wieder in hohem Bogen runter sprang. Sein wehender Rock, ein Markenzeichen für echte Rockmusik. Seine wehende Lockenmähne darf da nicht unerwähnt bleiben. Mit dieser Haarpracht konnten Kai Engel, der Mann mit der Quetsche und Christian Blüm der Drummer nicht mithalten. Sie sahen beim Duettgesang so aus, als hätten sie den selben Friseur. Aber wie sagt der Kölner: “Besser en Pläät als gar keen Hoor”. Dass die Hachenburger Kölsches lieben, das konnte man in der heimlichen Westerwälder Hauptstadt deutlich merken. Mit nicht enden wollendem Applaus verabschiedeten die Konzertbesucher die Musiker von Brings und werden beim nächsten Mal sicher wieder dabei sein, denn “Dat is geil”, wie das neue Album verspricht. (mabe)