
SCHÜRDT – Fußballfeld aus Pappkarton und Spieler aus Kartoffeln –
Von wegen, die Kinder haben heute keine Phantasie mehr, können sich nicht kreativ beschäftigen. Till Erick, gerade sechs Jahre jung demonstrierte das Gegenteil. Der Sonntag war richtig sauig und bot keine Möglichkeit für einen kleinen, lebhaften Jungen sich draußen zu beschäftigen, sich auszutoben. Fernsehen wollte der junge Mann nicht und sein Bruder hielt sich andernorts auf.

Erst spielte Till noch mit den Hunden des Hauses, aber die spielten nicht so wie er wollte und konnte. Als ging er zur Oma in die Küche und sah ihr zu wie sie das Mittagessen zubereitete. Still saß er da, den Kopf in die kleinen Hände gelegt. Plötzlich kam Bewegung in den jungen Mann. In der Ecke lag eine kleine rote Schachtel. Die Unterseite nahm er und legte sie auf den Tisch, schnappte sich ein Küchenmesser und kramte in den Kartoffelresten herum. Oma sagte nichts, beobachtete ihn aus den Augenwinkeln.

Nach ein paar Minuten nahm er seine Kiste in der er die Kartoffelreste, die er zuvor mit dem Messer bearbeitet hatte, platziert hatte und stolzierte ganz vorsichtig, den Pappdeckel vor sich hertragend, ins Nachbarzimmer zum Opa. Schau mal Opa, was ich mir gebastelt habe. Das ist ein Fußballplatz mit Toren und Spielern. Das ist Dortmund, der neue Fußballmeister, sagte er stolz. Aus zwei Kartoffelhälften hatte er Tore geschnitzt und aus den kleinen Resten Spieler.

Opa machte ein paar Fotos von dem Meisterwerk und Oma gab dem Till-Stadion im Esszimmer einen Sonderplatz. Stolz wie Oskar, nein, wie Till Erick zweigte er später seiner Mama das kleine Kunstwerk. (wwa) Fotos: Wachow