Karnevalsveranstaltung in Gielert
GIELEROTH – Die Gielerother Möhnen veranstalteten zwei „Knaller-Sitzungen“ – Von Boxenludern und chaotischen Putzmännern brachten Stimmung pur beim Gielerother Karneval –
Ratzfatz ausverkauft waren die beiden beliebten Gielerother Karnevalssitzungen an Altweiber und Rosenmontag unter dem diesjährigen Motto „Su’n Zirkus ön Gillert“! Obermöhne Carmen Neuls, immer wieder Garant für Schlagfertigkeit und sagenhaften Humor, hatte in ihrer Eröffnungsrede trotz nicht mehr taufrischen Alters im Preisausschreiben einen Tag als Boxenluder gewonnen. Da gingen nicht nur Rennfahrer und Mäzene in Deckung!
Die achtjährige Anna Hess eröffnete den Reigen mit ihrem lustigen Gedicht und verteilte Dankes-Blümchen an das gerührte Publikum zum Lied „Mir schenken der Al ö paar Blömcha“, gesungen von Brigitta & Dora Ludwig.
Wie soll der arme Lukas Neuls je eine Frau finden, wenn die ganze Bagage bei der Suche mitmischt? In seiner Büttenrede gab sogar Nachbar Friedel überraschende Tipps. Bei seinem Beitrag blieb kein Auge trocken!
Auf der Suche nach Trinkbarem landete Babettchen bei Settchens Tanztee und musste erschreckende Feststellungen über die Problematik beim Abschleppen der Männer machen. Hier fand sich so mancher unter viel Gelächter wieder.
Die fünf männlichen Top-Moppels und ein König brachten die Bühne gewichtig zum Ächzen, als sie im Ballerina-Outfit elfengleich mit ihren 660 Kilo einher schwebten. Da waren das Narrenvolk nicht mehr zu bremsen! Erstmalig standen im Gielerother Karneval 2011 übrigens mehr Männer als Frauen auf der Bühne und es waren sechs Neulinge im Dienst der lustigen Sache unterwegs!
Eine pikante Verwechslung gab es auf der Bühne, als Frau Schmidt wegen der Unfruchtbarkeit ihres Mannes auf den Ersatz-Erzeuger wartete und stattdessen der Baby-Fotograf auftauchte, der es in der Badewanne und auf dem Teppich probieren wollte und aus 6-7 Winkeln schießen konnte!
Rettung tut Not, denn die gute Hilde kann das Gillerter Bürgerhaus nicht mehr versorgen! Also hatte Schwiegertochter Carmen sich zur neuen Putzfrau ernannt, fegte rabiat durch den ganzen Saal und deckte dabei amüsant den wildesten Dorfklatsch auf.
Sehr authentisch und mit viel Humor berichtet Christina Land, wie man es schafft, 42 Kilo abzunehmen, welche Rückschläge einen ereilen und wie ein guter Lover dabei auf jeden Fall hilfreich sein kann.
Kirsten Gentgens Gesang „Gib mir ’n kleines bisschen Sicherheit in einer Welt, in der nichts sicher scheint“ brachte den ganzen Saal zum gefühlvollen Einstimmen.
Im Zeitalter der Emanzipation wollten die Männer auch mal den Haushalt schmeißen, so dass im folgenden Sketch die BHs bei 90 Grad gewaschen wurden, der Biskuit zusammenfiel, die Putzlumpen zerrissen, beim Stricken sämtliche Maschen verloren gingen und das Sortieren der Tupperware zu Mordgelüsten führte. Allein der stockschwule Sederic Winifred rettete die Innung!
Eine herrliche Pantomime mit Schwarzlicht präsentierte die Jugend unter großem Beifall und vielen Zugabe-Rufen, die denn auch mit dem Lied „Westerwald, du bist so schön“ lautstark vom Publikum begleitet wurde.
Der alte Geizkragen musste dringend geläutert werden. Wie? Ganz klar: In einer Heim-OP wurde sein Hungerdarm entfernt! Dabei kam nicht nur die alte Hundedecke als OP-Abdeckung sowie die Werkzeugkiste mit Isolierband, Holzleim, Mähdrescherkordel und Schraubzwinge zum Einsatz, sondern auch Aldi-Tüten, Gartenhandschuhe und Stirnlampen! Sowas überlebt man nur in Gieleroth! Riesengelächter und tosenden Beifall gab es für die Gruppe um Jutta Fischer, deren herrliche selbst geschriebene Sketche alljährlich begeistern!
Kein Karnevalsabschluss ohne das bewährte Männerballett der „Goldhälschen“, mit denen beim Piratentanz der „Fluch der Karibik“ wahr wurde.
Ein besonderer Moment des Innehaltens gelang Carmen Neuls auch diesmal mit ihrer besinnlichen Abschlussrede als Zirkus-Artistin, eingeleitet von Natascha Schewelew mit „Kein schöner Land“. Danke zu sagen, war ihr Anliegen, für alle Freunde und das Füreinander-da-sein, „damit der Seiltanz uns gelingt, den unser Leben mit sich bringt“. Fotos: ReWa/Wachow
Auch sie waren dabei – Die sternschuppen der Fidelen Jongen Pracht