Kanzler Scholz bei Maikundgebung am Deutschen Eck
KOBLENZ – Kanzler Scholz bei Maikundgebung am Deutschen Eck
Von Polizei großräumig abgesperrt warteten schon Hunderte Besucher am Deutschen Eck auf den Gast aus Berlin. Nachdem ein Schiff mit Gewerkschaftler am Deutschen Eck angelegt und ein Demozug aus der Stadt mit Trommelwirbel eintraf wurde es recht voll auf dem Gelände. Am Rednerpult begrüßte zunächst Susanne Wingertszahn, Vorsitzende des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland. „In all diesen Krisen sind die Gewerkschaften da und haben Antworten und Lösungen“, ließ sie wissen.
Die Frontfrau ging auch auf die Entlastungspakete ein. Diese kosteten Geld, gleichzeitig seien gewaltige öffentliche Investitionen erforderlich, um die Klima- und die Energiewende zu bewältigen. Viele Beschäftigte ständen finanziell am Limit. Umso wichtiger sei es, dass anständige Löhne gezahlt würden.
Nach dem Redebeitrag von OB Langner ergriff Ministerpräsidentin Dreyer das Wort und betonte bei der Kundgebung in Koblenz unter anderem die Bedeutung des Streikrechts. Dieses sei unverzichtbar. Gewerkschaften und Mitbestimmung seien eine wichtige Säule der Demokratie. Wer dieses Streikrecht angreife, mache sich selber angreifbar. Vor rund 2.500 Zuhörerinnen und Zuhörern lobte Scholz die Gewerkschaften, die eine starke Säule der Gesellschaft seien. Er rief zu guten Tarifverträgen und mehr Ausbildung auf. Gegen den Fachkräftemangel brauche es gut bezahlte Arbeitskräfte und dass alle jungen Menschen, die einen Ausbildungsplatz wollten, auch einen bekommen. Zwar klagten viele Betriebe über Fachkräftemangel, würden aber selbst nicht ausbilden. Er forderte, alle auf, sich einmal zusammen zu reißen, damit die Zahl der Ausbildungsplätze weiter steigt.
Nachdem der Kanzler gegen 14.00 Uhr zu seinem nächsten Termin in die Koblenzer Rettungswache aufgebrochen war, bestiegen die Gewerkschaftler aus Neuwied und Andernach zusammen mit MdB Martin Diedenhofen und MdL Lana Horstmann gutgelaunt wieder das Schiff in Richtung Heimat. (mabe) Fotos: Marlies Becker