„Kammerchor Gebhardshainer Land“ und „pro musica sacra“ aus Siegen bringen Musik vom Feinsten

gebhardshain-kammerchorGEBHARDSHAIN – „Kammerchor Gebhardshainer Land“ stimmt mit vorweihnachtlichem Konzert auf Weihnachten ein – „Kammerchor Gebhardshainer Land“ und „pro musica sacra“ aus Siegen bringen Musik vom Feinsten – „Wir leben in einer Welt voller Fragezeichen“, mit diesen nachdenklichen Worte begrüßte der Vorsitzende Friedrich Fuhrberg die Zuhörer in der vollbesetzten Kirche St. Maria Magdalena in Gebhardshain. Gleich darauf bat er sie aber, für einen Moment diese Fragezeichen zu vergessen, um sich an der dargebotenen Musik zu erfreuen und auf Weihnachten einzustimmen.

Chordirektor ADC Bernhard Kaufmann, musikalischer Gesamtleiter und gleichzeitig Klavierbegleiter und Moderator des Abends ging dann auf die Thematik der ausgewählten Beiträge ein: „Ganz bewußt rücken wir mit unserem Programm ab vom musikalischen Weihnachtsbäckerei-Niveau und kuscheligen weichgespülten Liedchen zugunsten von teils herben Akkordfolgen der Zeit der Erwartung des Herren, festlichen Klängen aus großen Chorwerken und rhythmisch raffinierten Weihnachtsliedern aus verschiedenen Kulturkreisen. Musik lebt von der Vielfalt. So hören sie unser Programm in deutscher, englischer, spanischer, lateinischer und italienischer Sprache,“

Mit seinem gregorianischen Choral „Jerusalem surge“ stimmte die Schola in diese erwartungsvolle Atmosphäre ein. Der Chor steigerte diese Erwartung mit dem Adventslied „Veni, veni, Emmanuel“ eines ananymen Komponisten der Renaissance um dann mit dem Doppelchor „Rorando caeli defluant“ von Jan Kampanus Vodnansky und dem sechsstimmigen „Machet die Tore weit“ seines Landsmannes Andreas Hammerschmidt mit seinem jubelnden Hosianna am Schluss die Glaubensgewissheit auszudrücken, dass der Erlöser kommt.

Den nächsten Block übernahm dann das „Quintett“ des Blechbläserensembles „pro musica sacra“ aus Siegen mit den  Trompetern Carina Schlabach und Simon Bald, den Posaunisten Stefan Junk und Burkhard Schölpen sowie dem Hornisten Lukas Krämer.

Als erstes erklang Georg Friedrich Händel Vertonung des 24. Psalms in der Bearbeitung von Christoph Willibald Gluck, gefolgt von einem moderneren „Die Nacht ist verklungen“ von Magdalene Schauß-Flake. Das aus Mailand stammende „Veni redemptor gentium“, bekannter unter Martin Luthers Übersetzung und Liedmelodie „Nun komm, der Heiden Heiland“ wurde in seinen Strophen in unterschiedlichen Vertonungen von Johann Eccard, Johann Sebastian Bach, Adolph Bernhard Marx und Johann C.H. Rinck geblasen. Danach erklang Paul Gerhardts wunderschönes Adventslied „Wie soll ich Dich empfangen“ mit der Melodie von Johann Krüger in der Bearbeitung von Ewald Weiss und aus G.F. Händles „Judas Maccabaeus“ das bekannte Weihnachtslied „Tochter Zion“ in der modernen Rythmisierung von Anne Weckeßer.

Die Arie „Bereite dich Zion“ aus dem „Weihnachtsoratorium“, dem populärsten aller geistlichen Vokalwerke Johann Sebastian Bachs sang dann die Sopranistin Lieve Gevaert-Goerz, wobei der liebliche Charakter der Da-capo-Arie zärtlich zum Ausdruck kam.

Beeindruckend folgte aus der „Mis Creola“, der kreolischen Messe das „Kyrie“ mit einem beeindruckenden Solo des Tenorsolisten Helmut Schütz. Live Gevaert-Goerz sang dann überzeugend das Solo im „Benedictus“ aus Charles Gounots „Cäcilienmesse“ in voller Harmonie mit dem Chor. In überzeugender Ausgestaltung erklang nun „Die Himmel erzählen“ des mächtigsten Chores aus Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ mit dem Terzett der drei Erzengel Gabriel (Alexandra Pelkonen, Sopran), Uriel (Helmut Schütz, Tenor, sehr überzeugend in Vertretung des erkrankten Wolfgang Niermann) und Raphael (Herbert Kohlhas, Bass).

Mit den  meisterlich gespielten klassischen Weihnachtsmelodien „Turmsonate Nr.24“ aus „Hora decima“ von Johannes Pezelius, „Vom Himmel hoch“ von J.S.Bach (Bearb. Max Reger), und „Ich steh an Deiner Krippe hier“, ebenfalls von J.S.Bach (Bearb. Claus Steman) erfreute nun das Bläserquintett wieder das Publikum. Es folgten aus Frankreich das „Entre le boeuf“ in der Bearbeitung von Hans Richard Zöbeley und aus England das traditionelle „God rest you, little Gentleman“ in der Bearbeitung von Christian Sprenger. Großen Anklang bei den Zuhörern fand das aus Amerika stammende „Mary`s Boy Child“,in der Bearbeitung von Jester Joseph Hairston.

Mit dem „Ave Maria“,der Arie der Desdemona aus Guiseppe Verdis Oper „Othello“ sang sich die Sopransolistin Belinda Groß in die Herzen des Publikums. Im Folgenden wunderschönen „Weihnachtslied“ aus „Lieder für die Jugend“ von Robert Schumann erklang Lieve Gevaert-Goerz gemeinsam mit den Sängerinnes des Kammerchores. Dann sangen Lieve Gevaert-Goerz und die Altistin Helga Fuhrberg in voller Harmonie bezaubernd „Mariä Wiegenlied“ von Max Reger, dessen 100. Geburtstag in diesem Jahr begangen wurde.

Die vielseitigkeit des Chores zeigte sich dann noch einmal bei den internationalen Weihnachtsliedern in den Bearbeitungen von Bernhard Kaufmann: „Es ist für uns eine Zeit angekommen“, dem Doppelchor „Als ich bei meinen Schafen wacht“, „I wonder as I wander“, wieder mit Belinda Groß als Solistin und dem sehr rhythmischen „African Noel“

Das Finale gestalteten Bläserquintett und Kammerchor gemeinsam mit dem sehr feierlichen „Tollite hostias“ aus Camille Saint Saens „Oratorio de Noel“. Nach langanhaltenden stehenden Applaus wurde als Zugabe noch einmal das „Tollite hostias“ vorgetragen. Foto: Christoph Goerz

 

Foto: Der Kammerchor Gebhardshainer Land sang sein traditionelles Vorweihnachtliches Konzert, in diesem Jahr gemeinsam mit einem Quintett des Blechbläserensembles „pro musics sacra“ aus Siegen

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