Jugendliche lernen im Big House politische Prozesse kennen
STADT NEUWIED – Sofa-Wahlen: Über Geschmack lässt sich streiten – Jugendliche lernen im Big House politische Prozesse kennen
Für viele Neuwieder Jugendliche ist das 2017 eröffnete Big House eine feste Anlaufstelle. Stück für Stück verwandelten sie das Jugendzentrum in den vergangenen Jahren zu einem Ort mit wohnlichem Ambiente und einem gewissen jugendlichen Touch. Jetzt musste wieder eine Inneneinrichtungsfrage geklärt werden: Für die Cliquenräume sollten neue Sitzmöbel her. Bei den „Sofa Wahlen“ ging es jedoch nicht nur darum, dass die 12- bis 21-jährigen Besucherinnen und Besucher das passende Modell auswählen. Begleitet von Tobias Steinhöfer und Anna Sander vom Team des Big House sammelten die Jugendlichen auch spannende Einblicke in politische Prozesse.
Bei dem Projekt kandidierten 20 Jugendliche für die Jury. Getreu demokratischer Wahlen erstellten sie Plakate für ihre Kampagne: Dort spiegelte sich wider, warum gerade sie in die Jury gewählt werden sollten und welchen Geschmack der Stammgäste sie vertreten. Was sich als gar nicht so leichte Aufgabe herausstellte. Denn dabei sollten mehr als 150 Jugendliche berücksichtig werden, die regelmäßig ins Big House kommen. Damit sich alle Wählenden über die möglichen Jurykonstellationen informieren konnten, präsentierten die Kandidatinnen und Kandidaten ihre Plakate im Jugendzentrum. Am Wahltag konnten dann alle anwesenden Jugendlichen ihre Favoriten auf dem Wahlzettel markieren und diesen in die Wahlurne einwerfen. Das Ergebnis: Vier Jungen und vier Mädchen wurden in die „Sofa Jury“ gewählt.
Anschließend beriet sich die Jury und traf eine Vorauswahl an möglichen neuen Sitzgelegenheiten. Bei einer Versammlung fiel dann die Entscheidung: Die Jugendlichen wollen zwei unterschiedliche Sofas in den Räumen. Schließlich handle es sich um verschieden designte Cliquenräume, also sollten die Sitzmöbel ebenso unterschiedlich sein. Nun werden diese gemeinsam mit den Jugendlichen bestellt und montiert.
Auch wenn inhaltlich die Ästhetik der Räume diskutiert wurde: Vor allem die Feinheiten und Formen eines demokratischen Prozesses standen im Fokus der „Sofa Wahlen“. Absprachen treffen, an einem Zeitplan orientieren und das vorgegebene Budget im Auge behalten – die Jugendlichen lernten dabei auch einiges, von dem sie auch in ihrem Alltag profitieren.
Weitere Veranstaltungen, Angebote und die Anmeldung zum Newsletter des Jugendzentrums gibt es unter www.bighouse-neuwied.de.
Ab in die Wahlurne: Bei den „Sofa Wahlen“ gaben die jugendlichen Besucherinnen und Besucher des Jugendzentrums Big House zunächst ihren Favoriten für eine Jury ihre Stimme. Foto: Stadt Neuwied/Anna Sander
