Jüppchen rückt im Schürdter Wald Bäume

SCHÜRDT – Rückepferd in Schürdt im Einsatz – Reinhold Brücken aus Schürdt entdeckte seine Liebe zu Kaltblütern schon in frühester Kindheit. Schon als kleiner Junge nutzte er jede freie Minute auf dem Hof seines Onkels, um sich mit den Kaltblütern zu beschäftigen. Da es in der heutigen Zeit immer weniger Kaltblüter gibt, war die Freude groß als seine Lebensgefährtin Marlies Huthwelker ihm einen einjährigen Rheinischen Kaltblüter zu Silvester schenkte. Reinhold Brücken kaufte vor einigen Jahren einen Hof in Schürdt und zog mit Familie und Pferden in den Westerwald. Der Kaltblüter Josef, von seinem Besitzer liebevoll Jüppchen genannt, lebt nun mit noch drei anderen Pferden und zwei Ponys auf dem Hof in Schürdt. Irgendwann stellte man sich die Frage, ob man Jüppchen nicht als Rückepferd einsetzen kann. Gesagt, getan, Reinhold Brücken ging mit seinem Josef in die Ausbildung zum Rückepferd. Dort lernte das Pferd Leinenführung, Kommandos, sich in unwegsamen Gelände zu bewegen und vor allem nicht schreckhaft auf äußere Einflüsse zu reagieren. Nach erfolgreicher Prüfung von Mensch und Tier musste nun ein Arbeitsauftrag erfolgen. Dieser stellte sich nach kurzer Zeit ein. Thorsten Erdnüß, der Vorbesitzer des Hofes in Schürdt, hatte als Waldinteressent einige gefällte Baumstämme in einem Waldstück in Schürdt zu bewegen. Er ist ein großer Befürworter für den Einsatz von Rückepferden. Da beim Einsatz von Rückemaschinen breite Rückegassen angelegt werden müssen, stehen diese Flächen lange Zeit für den Baumwuchs nicht mehr zur Verfügung, da der Boden regelrecht zerdrückt wird. Rückepferde hinterlassen keine negativen Auswirkungen auf das Waldökosystem. Außerdem verpesten sie nicht die Luft und verlieren auch kein Öl. Reinhold Brücker und sein Jüppchen haben ihren ersten Arbeitseisatz auf jeden Fall mit Bravour abgeschlossen. Da bleibt nur noch die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, viel öfter Rückepferde zum Einsatz zu bringen. (rewa) Fotos: Renate Wachow

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