Jonny Winters dankt Gott mit Gospelkonzerten

- 001 BK 13.06.05 - 9999 Kircheib - der MastKIRCHEIB – Gospel unterm Hakenkreuz – Im ganzen Land tönte Marschmusik, die Menschen lebten im Gleichschritt der Nazi – Diktatur. Ein Theologieprofessor bildete trotz Verbotes zukünftige Pfarrer aus und nutzte dazu auch Gospelmusik. Es war Dietrich Bonhoeffer. Während eines USA – Aufenthaltes in den frühen 30er Jahren des 20. Jahrhunderts lernte der deutsche Theologe die Gottesdienste der Schwarzen kennen, die von Rhythmik und Leben erfüllt waren. Er sammelte „Negro Gospels“, eine Seltenheit in jener Zeit. Als er nach Deutschland zurückkam, war er von Beginn an skeptisch gegenüber der Nazi – Politik. Mit seinen Auftritten gegen Aufrüstung und für den Frieden eckte er an. Er gab seine Meinung preis, der Glaube an Jesus sei nicht zu vereinbaren mit dem Nationalsozialismus. Die Nazi – Kirche zielte auf eine Kirche ohne Altes Testament und jüdische Einflüsse hin. Bonhoeffer bildete ab 1935 im Auftrag der „Bekennenden Kirche“ Priester aus in illegalen Priesterseminaren in Finkenwalde. Eine ungewisse Zukunft kam auf ihn und seine Schüler zu. Um seinen Herzenswunsch lebhaft darzustellen, nutzt er dort auch Gospelschallplatten am Abend, die er in Amerika erworben hatte. Er stellte sich somit gegen den Zeitgeist, die wie sie damals als entartete Negermusik geschilderten Titel mit Jazz – und Gospeleinflüssen widersprachen tief dem arischen Liedgut der Chöre Deutschlands in jener Zeit. 1937 wurde das Seminar geschlossen, jedoch im Hintergrund noch zwei Jahre lang fortgesetzt. Bonhoeffer lag der spirituelle Wachstum seiner angehenden Geistlichen sehr am Herzen. Sein Gedanke war es, als Christ nicht nur die Opfer der Nazis zu pflegen, sondern dem Rad in die Speichen zu fallen. Ungeachtet der persönlichen Folgen. Sein Engagement für den Glauben bezahlte er mit seinem Leben. Vier Wochen vor Kriegsende wurde Dietrich Bonhoeffer hingerichtet, weil er Kontakte zum Hitlerattentäter Graf Staufenberg hatte. Seine letzten Worte waren: „Das ist das Ende. Für mich der Anfang eines neuen Lebens.“ Auch für Jonny Winters war diese Musik ein Licht im Dunkel, als er vor Jahren bei der Arbeit als Starkstromelektriker an eine 11.000 Volt – Stromleitung in Leuscheid gelangte und der Stromkreis beinahe sein Leben jäh beendete. Er sagt: „Ich danke Gott dafür, dass ich noch lebe und deshalb will ich Gospel in Kirchen singen.“ Dies macht er mittlerweile regelmäßig. So auch am Sonntag, 09. Juni in der evangelischen Kirche in Oberwambach ab 17 Uhr. (irsta)

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