Johanna Loewenherz – Eine moderne Frauenrechtlerin

LINZ – Johanna Loewenherz – Eine moderne Frauenrechtlerin? –

Eine ganz besondere Facharbeit mit lokalem Bezug überreichte Anna-Carina Blessmann, ehemalige Schülerin des Martinus-Gymnasiums in Linz, Landrat Rainer Kaul und der Gleichstellungsbeauftragten Doris Eyl-Müller. Die Facharbeit widmet sich dem politischen Wirken der Rheinbrohler Stiftungsgeberin Johanna Loewenherz. Johanna Loewenherz wurde 1857 in Rheinbrohl geboren, lebte zeitweise in München, Berlin und Neuwied, engagierte sich als Sozialdemokratin für das Frauenwahlrecht und verfasste ein programmatisches Werk zur Stellung der Frau in der Gesellschaft. Ihr außergewöhnliches Leben als alleinerziehende Mutter, Schriftstellerin und politisch engagierte Frauenrechtlerin endete 1937 in Rheinbrohl. Ihr Vermögen vermachte sie dem Landkreis Neuwied, der 1937 jedoch dieses nicht antreten durfte, da Johanna Loewenherz Jüdin war, erst 1984 wurde ihr Testament entdeckt. Der Landkreis Neuwied gründete daraufhin auf der Grundlage des Erbes die Johanna-Loewenherz-Stiftung, die seit 1987 einen Ehrenpreis, bzw. ein Stipendium an Frauen, die sich in besonderer Weise für die Sache der Frauen eingesetzt haben, verleiht.
„Es freut mich sehr, dass sich Anna-Carina Blessmann dem Wirken von Johanna Loewenherz widmet, zeigt es doch, dass unsere Stiftungsgeberin auch heute noch, nach mehr als 70 Jahren nach ihrem Tod, jungen Frauen etwas zu sagen hat“, betont Rainer Kaul. In der Facharbeit mit dem Titel „Johanna Loewenherz – Eine moderne Frauenrechtlerin?“ kommt Anna-Carina Blessmann zum dem Ergebnis, dass viele Fragestellungen, die Johanna Loewenherz in ihrem Hauptwerk „Prostitution oder Production, Eigentum oder Ehe?“ aufwirft noch heute von Bedeutung sind. So beantwortet sie die Frage im Titel der Facharbeit wie folgt: „Abschließend lässt sich sagen, dass Johanna Loewenherz ganz sicher eine moderne Frauenrechtlerin war, die ihre finanziellen Möglichkeiten und ihre Bildung in den Dienst der Frauen gestellt hat. Sie hat sich mutig nicht nur für ihre eigenen Rechte eingesetzt, sondern auch mutig für die Rechte derjenigen, die sich aufgrund ihrer sozialen Stellung nicht wehren konnten, für die Arbeiterinnen und die Prostituierten“. Nachdem die Facharbeit äußerst erfolgreich bei der betreuenden Geschichtslehrerin, Silvia Charlier im Gymnasium Linz eingereicht wurde, findet sie nun ihren Platz im „Haus der Frauengeschichte“ in Bonn, das von Prof. Dr. Annette Kuhn, der Ehrenpreisträgerin der Stiftung aus dem Jahre 2003 geleitet wird und im Archiv der Stiftung ihren Platz.

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert