Jochen Hartloff, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, war zu Besuch in Eichelhardt

Gemeinsam mit MdL Thorsten Wehner hatte er sich zu einem Informationsaustausch mit Ortsbürgermeistern im Wahlkreis Altenkirchen im Bürgerhaus in Eichelhardt getroffen. Dabei nahm die Diskussion um die angespannte Situation der kommunalen Finanzen einen breiten Raum ein. Hartloff stellte gleich zu Beginn klar, dass er keinen vollen „Geldbeutel“ für die Ortsgemeinden dabei habe. Dennoch sei man trotz angespannter Haushaltslage auch auf Landesebene darum bemüht die finanzielle Ausstattung der Kommunen so zu garantieren, dass eine Weiterentwicklung der Gemeinde gewährleistet werden kann. „Denn gerade hier findet die Gestaltung von Demokratie für die Bürgerinnen und Bürger statt“, so Hartloff. Wehner erwähnte in diesem Zusammenhang das bestehende Konnexitätsprinzip in der Landesverfassung, welches sich der Landespolitiker auch für die Bundesebene wünsche. Gleichzeitig waren sich fast alle Beteiligten einig, dass in der momentanen Situation für Steuersenkungen kein Spielraum sei. Wehner machte sich auch für den Erhalt der Gewerbesteuer als eine der wenigen Einnahmequellen der Kommunen stark. Ins gleiche Horn stieß auch Horst Klein, Ortsbürgermeister in Neitersen: „Die Gewerbesteuer sei mit ihren konjunkturellen Schwankungen zwar eine „launische Braut“, dennoch für die Kommunen unverzichtbar!“
Das zweite große Thema war die Kommunal- und Verwaltungsreform. „Wir wollen eine Kommunalreform im Konsens“ betonte Hartloff. Ein Indiz dessen war die Bürgerbeteiligung gleich zu Beginn der Diskussion im Land. „Mit dem vorgelegten Entwurf zur Änderung der Verwaltungsstruktur wollen wir Anreize und Impulse zur Zusammenarbeit von Gebietskörperschaften anregen. Ob das gleich zu Fusionen führen muss, sei zunächst einmal zweitrangig“, so Hartloff weiter. „Wichtig sei, dass man bei diesem Prozess die Menschen mitnehme“, betonte auch Wehner. Am Ende der Diskussion, die sich u. a. auch mit dem Thema Doppik beschäftigte, hielt Wehner abschließen fest: „Demokratie macht Mühe, aber Mühe lohnt sich – gerade auf kommunaler Ebene.“
Die zweite Hälfte des Vormittags führte die Landespolitiker zur Firma Gebr. Schumacher. Hier zeigte sich Hartloff beeindruckt von der hochspezialisierten Produktpalette für Schnittwerkzeuge für Erntemaschinen in der Landwirtschaft. Kundendienstleiter Hoben betonte beim Rundgang durch das Unternehmen, dass die meisten Maschinen im Fertigungsprozess „Marke Eigenbau“ seien. Dies bedeute zwar einen höheren personellen Aufwand in der Betriebs- und Werkzeugschlosserei, man sei aber auf der anderen Seite nicht vom Kundendienst anderer Firmen abhängig. Dass das Unternehmen auf einem guten Fundament steht und sich Innovationen in seinem Sektor nicht verschließt zeigt auch die erst im vergangenen Jahr gewonnene Auszeichnung im bundesweiten Wettbewerb um den „Großen Preis des Mittelstandes 2009“ Die Firma wurde bei seiner ersten Teilnahme am Wettbewerb von der Jury als Newcomer des Jahres auf Anhieb als Finalist ausgezeichnet. Mit dem Slogan „Der perfekte Schnitt“ ist in 40 Jahre Firmengeschichte aus einem Landwirtschaftsbetrieb ein „Global Player“ geworden. Die Schumacher Gruppe ist in den USA, Brasilien und Russland tätig und beschäftigt heute 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon allein 130 am Standort in Eichelhardt. Dass die Firma Spezialist und teilweise auch Marktführer für Mähsysteme beim Getreideschnitt ist, zeigt die Referenz und Kundentreue von vielen Herstellern für Landmaschinen. „Die Erfolgsgeschichte der Firma macht hoffentlich Mut für andere Firmen und ist ein wichtiger Baustein im Gefüge für die Region Kreis Altenkirchen“, so Hartloff abschließend.