Joachim Krol und Etta Scollo gastieren in der Stadthalle Altenkirchen
ALTENKIRCHEN: Erzähl mir von der Liebe – Joachim Krol und Etta Scollo gastieren in der Stadthalle Altenkirchen –
Helmut Nöllgen (Kulturbüro Haus Felsenkeller) hat zum 13. Februar, einen Tag vor Valentinstag, ein Konzert der anderen Art mit dem Titel „Erzähl mir von der Liebe“ in die Stadthalle nach Altenkirchen eingeladen, wo er eine gemütliche Atmosphäre mit Paravents, Rotlicht und Bistrotischen schaffte.
Etta Scollo wird als „die Stimme Siziliens“ gefeiert, so der Tenor ihrer Pressemitteilungen. Sie ist als Tochter eines Jazzmusikers mit Musik aufgewachsen, heute ist die 54jährige Wahlberlinerin noch immer mit dem Herzen in Sizilien. Das merkt man, wenn sie im ausgeprägten Platt ihrer Heimat ihre Stimme erklingen lässt. Über viele Oktaven schafft sie es. Ihre Band, mit der sie angekündigt wurde, besteht aus einer Cellistin und einer Akkordeonspielerin, Etta selbst spielt eine Konzertgitarre.
Joachim Krol, bekannt als eher wortkarger Kommissar Frank Steier aus den Frankfurter Tatort-Krimis, liest sehr ausgedehnt Geschichten über die Liebe und Dinge die mehr oder weniger damit in Zusammenhang stehen und das im Wechsel mit Etta`s Gesangsstücken, die ebenfalls von der Liebe erzählen. Krol´s erste vorgelesene Episode handelt von einem Torso, also doch nicht ganz weit weg vom Tatortgeschehen. Doch der Torso in der Geschichte gehört zu einer noch lebenden Frau, die sich gerade am Strand ihren Busen bräunen lässt. Letzteres beschreibt der mit Lesebrille ausgestattete, von Gestik geprägte Berufsschauspieler bis ins kleinste Detail. Während der „Commissario“ vorliest, bleiben die drei Damen auf der Bühne. Etta lächelt amüsiert und klatscht Beifall, wenn der versteckte Witz, den jede Geschichte Krol`s mit sich bringt, das Publikum erreicht hat. Im Zuschauerbereich wird wohl nicht ganz klar, ob die Geschichten genau die gesungenen Stücke von Etta umschreiben oder nur halt auch von Liebe und anderen lebensnahen Situationen handeln. Jedenfalls geht es bei den Geschichten um Situationen, lebensnah geschildert, aus dem horizontalen Gewerbe, von Ehen die am Scheideweg stehen und von Frauen und Männern und der komplexen Institution Liebe. Darum geht es wohl auch im Gesang. (irsta) Fotos: Jowi/ Stantonia