Jakobs-Kreuzkraut wächst auch im Landkreis Altenkirchen und im Asbacher-Land!
ALTENKIRCHEN – Das Jakobs-Kreuzkraut wächst auch im Landkreis Altenkirchen und im Asbacher-Land! – In den letzten Wochen gingen immer wieder Beiträge durch die Fachpresse, dass das Jakobs-Kreuzkraut eine Gefahr für die Gesundheit von Pferden und Rindern darstellt. Bisher hat man diesem Kraut an Rhein und Wied noch kaum Beachtung geschenkt. Es ist aber auch im Landkreis Altenkirchen und im Asbacher-Land vor allem auf langjährig extensiv genutztem Dauergrünland, zu finden. Vor dem Mähen sollten die Landwirte die Pflanzen ausreißen, denn gemäht könnten sie vom Vieh gefressen werden, da sie Farbe und Geruch durch das austrocknen verlieren. Gemähte, ausgerissene und ausgestochene Pflanzen dürfen nicht auf der Fläche liegen bleiben, sondern müssen möglichst abgefahren und entfernt werden. Der Grund: gemähtes, bereits welkes, blühendes Kreuzkrautverliert den unangenehmen Geruch durch den Abbau der Bitterstoffe. Würde das Pflanzenmaterial auf der Fläche verbleiben, würde es für das Weidevieh wieder schmackhaft! Zum anderen reifen bei den gemähten bzw. ausgerissenen Pflanzen die gelben Blütenköpfen noch zu keimfähigen federleichten Samen heran (Notreife). Diese Samen werden vom Wind zur nächsten aufnahmebereite Stelle getragen, wo sie keimen und Fuß fassen können. Lückige Grasnarben fördern somit die rasante und massenhafte Ausbreitung des stark giftigen Wiesen- und Weideunkrautes. Samen des Jakobs-Kreuzkrautes sind bis zu 20 Jahre im Boden keimfähig. Giftigkeit Die Giftigkeit der Kreuzkräuter, egal ob in der frischen Pflanze, im Heu oder in der Silage, beruht auf der Wirkung verschiedener Pyrrolizin-Alkaloide, Senecionin, Jacobin usw.. Diese typischen Lebergifte führen entweder zu einer akuten oder zu einer schleichenden chronischen Leberdegeneration, wenn kleinere Mengen, in Heu und Silage, über einen längeren Zeitraum aufgenommen werden. Die Aufnahme von circa 100 kg frisches Jakobs-Kreuzkraut gilt bei einer 650 kg schweren Kuh als tödliche Dosis. Die Gifte werden nicht ausgeschieden, sondern sammeln sich im Tier an bis die tödliche Dosis erreicht ist. Enthält Heu ca. 1 Prozent Jakobskreuzkraut, so wäre bei der genannten Kuh die tödliche Dosis innerhalb von drei Monaten erreicht. Die Giftstoffe bleiben im Heu und in der Silage genauso wirksam wie in der Frischpflanze! Daher ist höchste Vorsicht geboten. (mabe) Fotos: Becker