Jahresfahrt IG Metall Senioren Wissen
WISSEN – Jahresfahrt IG Metall Senioren Wissen
Auf dem Programm stand wieder einmal die Jahresfahrt des Senioren-Arbeitskreises Wissen der IG-Verwaltungsstelle Betzdorf. Seit nunmehr über 20 Jahren unternimmt man regelmäßig ebenso lehrreiche wie unterhaltsame Ausflüge in die weitere Umgebung und hat dabei viele interessante Erfahrungen gemacht. Besonders im Gedächtnis geblieben ist unter anderem die Besichtigung der Duisburger Eisenhütte im Jahre 2004. Damals konnten die Wissener sogar einem Hochofenabstich aus nächster Nähe beiwohnen.
Über einen langen Zeitraum von Günter Rödder organisiert, übernahm Reiner Braun das Ausrichten als Arbeitskreissprecher 2017 mit dem Besuch des Dortmunder Fussballstadions. Jetzt hatte man sich die Osteifel vorgenommen. Im Bus begrüßte Braun die 30 Teilnehmer und wünschte allen einen erlebnisreichen Tag. Auch Uwe Wallbrecher, Erster Bevollmächtigter der Verwaltungsstelle, richtete ein Grußwort an die Ausflügler: „Kollege Braun hat wieder ein interessantes Programm auf die Beine gestellt, wofür wir ihm herzlich danken!“ Starker Beifall unterstrich seine Worte.
Nach der Rheinüberquerung ging es in Brohl direkt in den Vulkanexpress Richtung Westen. Leider stand keine Dampflock zur Verfügung, was den Spaß an der Fahrt aber nicht minderte. Die 18 Kilometer lange Meterspurstrecke führte an Trasshöhlen vorbei, die ihre Entstehung Vulkanausbrüchen vor längerer Zeit verdanken. Schon die Römer benutzten das Material zum Bau von Deichen und Hafenanlagen.
Unterwegs gab es auch ein gutes Wissener Frühstück mit Original Wissener Brötchen und Fleischwurst, serviert von Helga Braun. Nach anderthalb Stunden war mit Engelen der Endpunkt der Bahnfahrt erreicht. Im Bus ging es weiter zum Mittagessen in die Mendiger Vulkanbrauerei.
Der Nachmittag stand im Zeichen der Besichtigung des „Lava-Domes“ direkt nebenan. Dabei handelt es sich um das wirklich sehenswerte Deutsche Vulkanmuseum mit tollen Informationen über wilde Zeiten der Erdgeschichte. Mehrere Vulkanausbrüche hier in unmittelbarer Nähe des Laacher Sees haben die Gegend stark verändert und lassen das Geschehen bis heute spüren. Eine Computersimulation führte die Wissener mitten hinein. An einem Monitor konnte man sehen, wo auf der Welt gerade Erdbeben stattfinden.
Auf besonderes Interesse stießen Bildwände und Diorahmen zu den Arbeitsbedingungen in den vielen Steinbrüchen rund um Mendig. Von der oft beschworenen „Guten alten Zeit“ kann wirklich keine Rede sein. Man fand sogar eine Verbindung in die Heimat. Im Zuge von Ausgrabungsarbeiten in der gut 2.000 Jahre alten Keltensiedlung zwischen Stein-Wingert und Altburg an der Nister kam ein sogenannter „Napoleonhut“ ans Licht. Dieser eigentümlich geformte Stein besteht aus Basaltlava und diente zum Mahlen von Getreide. Er stammt höchstwahrscheinlich aus der Umgebung von Mendig oder Mayen und hat längst einen Platz im Hachenburger Landschaftsmuseum gefunden. Die Wallanlage bei Stein-Wingert ist die größte ihrer Art im nördlichen Rheinland-Pfalz und wurde 1993/1995 und 2019 intensiv erforscht.
Versehen mit zahlreichen neuen Eindrücken machten sich die Ausflügler nach dem obligatorischen Gruppenbild auf die Rückfahrt nach Hause. Reiner Braun bedankte sich noch für die Aufmerksamkeit und verwies auf die Herbstversammlung des Arbeitskreises. Terminiert ist sie für den Oktober. Aber auch die Jahresfahrt 2024 soll stattfinden. „Hoffentlich gibt es ein Wiedersehen!“ Braun vergaß auch nicht ein Lob für Busfahrerin Anke Forneberg: „Tadellose Arbeit!“ Die Buskosten hatte übrigens wie immer die IG Metall-Verwaltungsstelle Betzdorf übernommen. (bt) Fotos: Bernhard Theis