IRLICH – Patrozinium in Sankt Peter und Paul in Irlich
IRLICH – Patrozinium in Sankt Peter und Paul in Irlich – Am letzten Juniwochenende wäre Kirmes im Dorf gewesen. Seit 1970, also in diesem Jahr seit 50 Jahren, war es immer so. Ausgerechnet in diesem Jubiläumsjahr muss sie, wie viele andere Veranstaltungen, wegen der Coronapandemie ausfallen. Wenn es auch keinen Kirmesbaum, kein Karussell und keine Pommesbude gibt, gefeiert wurde zumindest das Patrozinium der beiden Namensgeber der Pfarrei Peter und Paul. Auch hierbei war in diesem Jahr vieles anders als sonst.
Die etwa drei Dutzend Gottesdienstbesucher, hatten sich im Vorfeld beim Pfarramt angemeldet und durften nur mit Mundschutz ausgerüstet, die Kirche betreten. Die Weihwasserschüssel war leer. Dafür mussten die Kirchbesucher wie schon in den Wochen vorher, sich am neu installierten Spender die Hände desinfizieren. Jede zweite Bank war abgesperrt. Nur Mitglieder einer Familie durften zusammen sitzen. Für alle anderen Kirchbesucher galt das Abstandsgebot. So passten eben nur höchstens zwei Menschen in eine Bank.
Das hat denn aber auch gereicht, denn viele Gläubige, die sonst die Samstgabendmesse besuchen, gehören zur Risikogruppe und blieben vorsichtshalber noch daheim. Wo üblicherweise an so einem Hochfest, 25 Messdiener mit dem Zelebranten einziehen, mussten jetzt zwei reichen, um ein feierlich gestaltetes Hochamt zu feiern.
Als Kooperator Oliver Seis den Mundschutz abnimmt ist eigentlich alles wie immer. Seine Predigt hat natürlich die Apostel Petrus und Paulus zum Thema. Was wir aus dem Evangelium des Festtages für die heutige Zeit lernen können fasst er in für alle verständliche Worte zusammen. Auch die beiden Kommunionkinder, die getrennt und etwas verloren in den vorderen Bänken sitzen, hören interessiert zu. Durch die Kirche zieht ein Hauch von Rosenweihrauch und von der Orgelbühne kommt der Gesang zweier Männer.
Die Kommunionausteilung ist auch in Pandemiezeiten anders gestaltet. Der Pastor jetzt wieder mit Mundschutz, kommt zu jedem einzelnen, damit alles möglichst ungefährlich bleibt und eine Ansteckungsgefahr minimiert wird. Der Wunsch von Oliver Seis nach dem Schlusssegen an die Gemeinde „Feiern sie schön Kirmes“ war gut gemeint. Wo gab es dann aber was zu feiern? Kein Kirmeswirt und kein Thekenausschank. Wenigstens am Kirchplatz und an markanten Punkten im Dorf wehten die Fahnen. Es ist eben alles anders in Coronazeiten.
Das meinte auch eine der fünf Ordensschwestern, die im alten Pfarrhaus wohnen. Die treffe ich beim Blumen gießen im Klostergarten. Normalerweise sind die Johannisschwestern im Samstagsabendgottesdienst. Alle über siebzig, mit einer hochbetagten Oberin, gehören sie auch wie viele der anderen Gemeindemitglieder zur Risikogruppe. Nach dem ausgefallenen Ostergottesdienst und einem eingeschränkten Pfingstfest hoffen sie jetzt, dass Weihnachten wie immer wird. Vielleicht werden ihre vielen Gebete erhört. Wenn nicht gleich, aber eben irgendwann. (mabe) Fotos: Marlies Becker