Internationaler Tag der seelischen Gesundheit
MAINZ – Internationaler Tag der seelischen Gesundheit – Gesundheitsministerin wirbt für offenen Umgang mit psychischen Erkrankungen –„Obwohl sich die Aufmerksamkeit für das Thema psychische Erkrankungen deutlich erhöht hat, sind Betroffene und Angehörige noch immer häufig mit Vorurteilen konfrontiert und erleben Ausgrenzung. Wir brauchen in unserem Land einen offenen und toleranten Umgang mit psychischen Erkrankungen – auch damit Hilfen frühzeitig in Anspruch genommen werden können“, forderte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler im Vorfeld des „Internationalen Tags der seelischen Gesundheit“, der jedes Jahr am 10. Oktober begangen wird. Das diesjährige Motto des Jahrestages „Young People and Mental Health in a Changing World“ soll ein Bewusstsein dafür schaffen, welchen Problemen und Herausforderungen gerade junge Menschen in unserer komplexen und sich wandelnden Welt begegnen und was sie brauchen, um psychisch gesund, glücklich und widerstandsfähig zu bleiben.
Depressionen sind nach wie vor die am häufigsten diagnostizierte psychische Erkrankung in Deutschland. Sie treten oft zusammen mit anderen psychischen Störungen, körperlichen Erkrankungen oder auch anhaltendem Stress und lebensverändernden Ereignissen auf. „Um Menschen mit Depression vor Ort helfen zu können, fördert die rheinland-pfälzische Landesregierung seit 2009 die Initiative ,Bündnisse gegen Depression‘“, so Bätzing-Lichtenthäler. Durch die Förderung des Landes konnte die Initiative, die bei der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. angesiedelt ist, die Gründung von elf lokalen Bündnissen anstoßen und begleiten. Die lokalen Bündnisse setzen sich für Menschen mit Depression und ihre Angehörigen ein und machen Angebote zu Beratung, Behandlung und Unterstützung. Sie tragen dazu bei, dass Betroffene die Hilfsangebote schneller erreichen und frühzeitig nutzen können.
Mit dem bundesweiten Vorlesetag am 16. November 2018 spricht die Initiative „Bündnisse gegen Depression“ speziell Kinder und Jugendliche an. Etwa drei Millionen Kinder in Deutschland leben mit einem psychisch kranken Elternteil. „Es ist wichtig, den Kindern zu helfen, ihre Situation besser zu verstehen und zu vermitteln, dass sie und ihre Eltern nicht alleine sind. Auch Kinder, die nicht betroffen sind, sollen hierbei an das Thema Depression herangeführt werden. Dazu organisieren die Bündnisse Lesungen mit Kinderbuchautorinnen oder suchen Lesepaten, die die Werke in Kindergärten oder Schulen vorlesen“, erklärte die Ministerin.
Die Initiative setzt außerdem Themenschwerpunkte, die von den lokalen Bündnissen aufgegriffen werden. Eines der Themen ist „Laufen gegen Depression“. Ausgehend von der Beobachtung, dass Bewegung bei der Heilung depressiver Erkrankungen helfen kann, gründeten bislang sechs lokale Bündnisse regelmäßige Lauftreffs. Unter der Anleitung von Sporttherapeuten und begleitet von Psychotherapeuten treffen sich Menschen mit Depression ohne Leistungsdruck zum gemeinsamen Bewegungsangebot. Eine Übersicht der Laufgruppen in Rheinland-Pfalz findet sich auf der Homepage der Initiative „Bündnisse gegen Depression“ (www.rlp-gegen-depression.de) unter der Rubrik „Laufgruppe finden“.
„Psychische Krisen und Erkrankungen können jeden von uns treffen. Aber sie sind, gerade wenn sie frühzeitig behandelt werden, auch heilbar. Deshalb ist es wichtig, dass wir als Gesellschaft ohne Vorurteile auf die Erkrankung schauen und Betroffene unterstützen. Eine psychische Erkrankung darf kein Tabuthema sein“, so der Appell der Gesundheitsministerin.
Um die Orientierung im Hilfesystem zu erleichtern, hat das Gesundheitsministerium mit der Broschüre „Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen in Rheinland-Pfalz“ einen Wegweiser für Betroffene und ihre Angehörigen herausgegeben. Dort wird über Krankheitsbilder, Risikogruppen und Behandlungsmethoden aufgeklärt und es sind regionale Hilfsangebote aufgelistet. Die Broschüre kann kostenfrei über die E-Mail-Adresse „bestellservice@msagd.rlp.de“ bestellt werden und steht auf der Homepage des Ministeriums als Download unter www.msagd.rlp.de>Service>Publikationen, Suchbegriff „Kinder und Jugendliche mit psychischer Erkrankung in Rheinland-Pfalz“ bereit.