Internationale Tag der Patientensicherheit

MAINZ – Bätzing-Lichtenthäler: Gemeinsam für gute Hygiene­­standards – Erstmals wurde der internationale Tag der Patientensicherheit begangen. Die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz und rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler betont in diesem Zusammenhang: „Die Sicherheit der Patientinnen und Patienten in Rheinland-Pfalz ist mir ein Herzensanliegen. Zentrale Punkte sind dabei die Hygienequalität in medizinischen Einrichtungen, die Bekämpfung von Krankenhauskeimen und die flächendeckende Netzwerkarbeit gegen multiresistente Keime.“

Da das Problem multiresistenter Erreger sowohl grenz- als auch sektor- und institutionenübergreifend besteht, zum Beispiel beim Krankentransport von einer Altenpflegeeinrichtung in ein Akutkrankenhaus, kann es nach Experten-Ansicht nur im regionalen Zusammenwirken von stationären und ambulanten Einrichtungen gelöst werden. In Rheinland-Pfalz bestehen bereits nahezu flächendeckend regionale und auch überregionale Kooperationen sogenannter „MRE-Netzwerke“. Ihr gemeinsames Ziel ist es, die Zahl der Infektionen durch multiresistente Erreger zu verringern und das Bewusstsein für Fragen der Hygiene zu stärken. Das Landesuntersuchungsamt hat im Auftrag des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums dabei die Funktion einer koordinierenden Stelle der Netzwerkarbeit in Rheinland-Pfalz übernommen.

„Eine weitere wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Krankenhaushygiene sehe ich in der Durchführung von Screening-Untersuchungen auf multiresistente Erreger in Krankenhäusern“, so Bätzing-Lichtenthäler. „Wir haben gemeinsam mit Schleswig-Holstein einen Antrag im Bundesrat gestellt, der sicherstellen soll, dass die Kosten der Screening-Untersuchungen entsprechend den Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) durch die gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

Auch bei der Gesundheitsministerkonferenz im Juni unter meinem Vorsitz haben alle Länder den Beschluss gefasst, dass wir die Hygienequalität in den medizinischen Einrichtungen weiter verbessern wollen. Hierzu soll der Gemeinsame Bundesausschuss nun zügig die gesetzlich geforderten Kriterien zur Beurteilung der Hygienequalität entwickeln. Es ist wichtig, dass die Länder hierbei ihre Expertise einbringen können“, so die Ministerin weiter.

Die Hygiene und Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen ist von hoher Bedeutung für eine qualitätsorientierte Krankenversorgung. Bis zu einem Drittel der Krankenhausinfektionen ließen sich nach Schätzung von Experten durch die Einhaltung der erforderlichen Hygienemaßnahmen vermeiden. Nachhaltige Hygienestrukturen setzen entsprechend qualifiziertes Fachpersonal voraus und müssen standardisierte Screening-Untersuchungen, einen kontrollierten Antibiotikaeinsatz sowie die konsequente Beachtung der Händehygiene sicherstellen.

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