Horhausen, ein optimaler Wohnort auf dem Lande –
REGION – Horhausen, ein Wohnort für Senioren?! – Am Busbahnhof am Kardinal Höffner- Platz steht Maria, eine Inderin, die beim Seminarzentrum in Grube Luise arbeitet. Sie ist nicht motorisiert und ist deshalb vor kurzem nach Horhausen gezogen, genau wie die Uschi G. aus Flammersfeld und Katharina R. aus Oberlahr. Beide verwitweten Frauen haben ihre zu großen Häuser verkauft und sind in kleinere Wohnungen im gut aufgestellten Horhausen gezogen. In der benachbarten Gemeinde Oberlahr gibt es inzwischen nicht mal mehr einen Geldautomaten, geschweige gute Busverbindungen in die größeren Orte zum Einkaufen. In Horhausen sieht das alles ganz anders aus. Da Horhausen in den letzten Jahren stark gewachsen ist, haben sich dort Fachärzte, Rechtsanwälte und Geschäftszweige niedergelassen, die eine Versorgung älterer Menschen besser garantieren können, als kleinere Ortschaften in der Region ohne jede Einkaufsmöglichkeit. Die ist im schmucken Horhausen genauso garantiert, wie kulturelle Veranstaltungen, Konzerte und Veranstaltungen des Rheinischen Brauchtums. Für manche Neubürger ist es sogar wichtig, die Kirche im Dorf zu haben. Rund um die Magdalenen Kirche trifft man öfter Hedwig Walbröhl an. Die ehemalige Pfarrhaushälterin hat vor zwei Jahren ihren 100. Geburtstag gefeiert und mischt noch kräftig mit wenn die Seniorenakademie einmal im Monat tagt. Hier treffen sich Menschen im Rentenalter zum geselligen Beisammensein und allerlei kurzweiligen oder Informativen Veranstaltungen. Wer allerdings keine Bindung im Alter zu irgendwelchen Vereinen kirchlicher oder sozialer Art aufgebaut, kann in einer so großen Gemeinde wie Horhausen auch schneller vereinsamen als in kleinen Dörfern. Das haben Seniorentrainer jüngst bei einer Veranstaltung zum Thema Demografie in Altenkirchen berichtet. Je größer der Ort ist, je mehr Menschen leiden an Vereinsamung. In einer Gemeinde wie Peterslahr, Burglahr oder Eulenberg kennt fast jeder jeden und es ist leicht jemanden zu finden, der mal eine Glühbirne auswechselt oder einen Wasserkasten mitbringt. Hier passt man auf, ob die Rollladen bei Frau Müller länger als gewöhnlich unten bleiben. Auch Gespräche mit Nachbarn sind wichtig, in einer Zeit, wo keiner Zeit hat. Gut das es da wenigsten Seniorentrainer gibt, die als Ehrenamtler im Ort unterwegs sind. Gute Busanbindung, Fachärzte und Einkaufsmöglichkeiten sind für die immer älter werdende Bevölkerung im Land nicht alles. Wenn Wanderungen durchs Grenzbachtal und Fahrradtouren an der Wied wegen Knieproblemen zur Vergangenheit gehören, Schulen, Kindergärten und wohnortnahe Arbeitsplätze vielleicht für die Enkel, sofern sie nicht in Hamburg oder Berlin leben, interessant sind, braucht es neue Ideen für die kommenden Jahre. Dazu gehören Nachbarschaftshilfen, wie in Flammersfeld und Altenkirchen, genauso wie Barrierefreiheit und ein Umfeld, dass nicht mit Beton zugepflastert ist, um die schöne Aussicht und die gute Luft im Westerwald auch genießen zu können. (mabe) Fotos: Becker






























