HORHAUSEN – Besuch bei der DRK-Tagespflege in Horhausen
HORHAUSEN – Besuch bei der DRK-Tagespflege in Horhausen – Mitglieder der SPD-Fraktionen aus der VG AK-FF und der OG Horhausen besuchten wichtige Institution in der Gemeinde
Sehr interessante Einblicke in den Alltag der Horhauser Tagespflege erfuhren bei einem Besuch im Rahmen einer gemeinsamen Fraktionssitzung Mitglieder der SPD aus Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld und der Ortsgemeinde Horhausen. Der DRK Landesverband betreibt seit 2021 mitten in Horhausen in einem eigenen Neubau die Tagespflege für interessierte und hilfsbedürftige Menschen und bietet darüber hinaus sog. „Service-Mietwohnungen“ im Objekt an.
Marc André Eck, Leiter der gesamten Einrichtungen in Horhausen (und Altenkirchen) begrüßte die Runde und informierte über die Gesamtkonzeption und die Intentionen. Die Einrichtung in Horhausen besteht aus zwei Teilen – einerseits 23 dauerhafte Wohneinheiten und andererseits eine Tagespflege für Senioren, die Mo. bis Fr. von 8 bis16 Uhr geöffnet ist.
Die Pflegedienstleiterin der Tagespflege Marion Netzer stellte die niveauvoll und modern eingerichtete Tagespflegeeinrichtung, den Arbeitsalltag und das Konzept vor. Sie berichtete von Ihren alltäglichen Erlebnissen und abwechslungsreichen Aktionen mit den Besuchern. Dabei richtete Sie auch Wünsche an die Ortsgemeinde: „Wann immer es geht, unternehmen wir fußläufige Ausflüge mit unseren Besuchern. Viele benötigen aber nach einiger Zeit eine kleine Erholungspause! Mehr gepflegte und nutzbare Sitzmöglichkeiten – sehr gerne mit Ausblick in Natur und Landschaft wären sehr hilfreich! Natürlich – bessere Bürgersteige und die fußläufige „Barrierefreiheit“ für Menschen mit Gehbehinderungen oder Nutzer von Gehhilfen, Rollatoren und Rollstühlen! Das lässt leider noch zu wünschen übrig…“ – so berichtete Marion Netzer aus Ihren Erfahrungen. „Jede Woche stellen wir in der Tagespflege unter ein neues Motto – in dieser Woche war es das Thema „Reisen“. Es gibt immer ein Programm, dass einerseits die Bewegung und andererseits die kognitiven Fähigkeiten fordert.“
Bis zu max. 18 Besucher können die Tagespflege wochentäglich besuchen. Das Angebot richtet sich an Senioren, die zuhause wohnen bleiben möchten, aber tagsüber Betreuung und Unterstützung – und vor allem Sozialkontakte wünschen. Bei Bedarf kann ein Hol-und-Bring-Service (Fahrdienst) bis etwa im Umkreis von 20 Kilometer genutzt werden. Die pflegerische Unterstützung reicht von Medikamentengabe über Körperhygieneberatung bis hin zur Betreuung bei demenzieller Veränderung. Das Angebot hilft auch Angehörigen, die Entlastung suchen und/oder aus beruflichen Gründen Pflege oder Betreuung tagsüber nicht durchführen können; manchmal auch nur tage- oder wochenweise. Der Bedarf jedenfalls ist da, die Tagespflege wird sehr gerne angenommen. „Wir schenken den Senioren Abwechslung und Angehörigen eine Pause“ – so das Motto der Einrichtung.
Selbstverständlich informieren und beraten die insgesamt elf Mitarbeiter der Tagespflege (davon neun fachlich ausgebildete Pflegekräfte) auch über Hilfs- und Entlastungsangebote, Finanzierungs- und Rechtsfragen und beispielsweise auch über den Umgang mit Ängsten oder mit verwirrten oder psychisch veränderten älteren Menschen. Die Besucher der Tagespflege sind Selbstzahler oder erhalten einen Zuschuss der Pflegekasse für die Tageskosten inkl. 3 Mahlzeiten.
Erschreckend findet Marion Netzer immer wieder, wie hoch die Unwissenheit über unser Besuchs-, Beratungs- und Informationsangebot ist. Viele trauen sich auch nicht, einfach mal anzufragen oder die Einrichtung auch mal probeweise und unverbindlich zu besuchen. „Dafür – sind wir immer offen!“. Wünschen würde man sich eine noch bessere Vernetzung z.B. mit BeKo-Stellen, der Gemeindeschwester Plus oder auch den Ortsbürgermeistern der Region. Umfassender Informationsaustausch sei in der Sache einfach wichtig und hilfreich.
Natürlich kämpfen auch wir mit Personalnöten, so Marc André Eck. Der Vorteil bei unseren Arbeitsplatzangeboten liegt aber nicht nur in unserer neuen, modern und ansprechend ausgestatteten Einrichtung, sondern auch in geregelten Arbeitszeiten von 7.30 bis 16.30 Uhr ohne Schicht- und Wochenenddienste.
Das Objekt wurde neu in Horhausen gebaut und 2021 in Betrieb genommen. Der Tagespflege angeschlossen sind 23 barrierefreie (Miet-)Wohneinheiten für sog. „Service-Wohnen“. Die Wohnungsgrößen liegen zw. 50 und 70 m² und sind für ein bis zwei Senioren ausgelegt; alle Wohnungen sind belegt. Die Mietpreise entsprechen den ortsüblichen Höhen zzgl. einer Service-Pauschale. Eingeschlossen sind darin u. A. ein Hausnotruf, ein Hausmeister und eine Servicekraft vor Ort. Je nach Bedarf können die Bewohner zusätzliche Leistungen in Anspruch nehmen – bis hin zu externen Pflegediensten, die die Einrichtung regelmäßig aufsuchen. Eine Konkurrenz zu Pflegediensten – besteht hier nicht; beide Angebote ergänzen sich vielmehr ideal. Neben einem Aufzug gibt es verschiedene Gemeinschaftsräume. Die Mahlzeiten können entweder selbst zubereitet werden oder es kann ein privater Lieferservice aus Horhausen gebucht werden.
Die „Service-Wohneinheiten“ sind eine ideale Möglichkeit im Alter der Heimatgemeinde treu zu bleiben und die gewohnte und vertraute Umgebung nicht zu verlassen – und trotzdem weitgehend selbstständig zu bleiben und bei Bedarf Hilfsangebote annehmen zu können. Eine der Wohnungen konnte denn auch inspiziert werden. Auch mit Bewohnern kam die Besuchergruppe ins Gespräch – die gute Stimmung und das positive Lebensgefühl untereinander waren unverkennbar zu spüren und wurde auch so bestätigt! Ein insgesamt „illustre Runde“ – so war unmissverständlich zu hören.
Demgemäß – ist auch die Warteliste der Interessenten lang! Das DRK verfügt in Altenkirchen über eine zweite ähnliche Einrichtung; für beide Objekte in Horhausen und Altenkirchen liegt eine Warteliste für die Service-Wohnungen von etwa 60 bis 70 Personen vor. Die Warteliste für Alten- und Pflegeheimplätze des DRK für unseren Bereich ist noch höher – und liegt bei etwa 200 Personen.
Das gelungene Kombinationsmodell von Service-Wohnen und Tagespflege zeigt einmal mehr, wie sich unsere Gesellschaft trotz Wandel im ländlichen Raum gut auf die neuen Situationen einstellen kann und welche Wohnqualität Horhausen u. A. damit zu bieten hat. Ein wichtiger Baustein in unserer Gesellschaft und ein sehr gutes Angebot für unsere Gemeinde – so das Fazit der SPD Fraktionsmitglieder. Letztlich – regte der Besuch auch zum Nachdenken und zu spontanen Gesprächen über die eigene Zukunft an. Die Beibehaltung der Heimatbindung im Alter, Mobilität, soziale Kontakte und Hilfsangebote sind hochaktuelle individuelle Themen.
Der ausdrückliche Dank der beiden Fraktionsvorsitzenden Frank Bettgenhäuser und Christoph Orthen galt den Verantwortlichen Marc André Eck und Marion Netzer! Interessante Einblicke, viele gute Informationen und ein rundum sehr herzlicher Empfang! Unser Foto zeigt die Gruppe vorm Eingang der Tagesklinik. Informationen über das Angebot in Horhausen und Altenkirchen gibt es unter www.tagespflege-szak.drk-rlp.de. Foto: Marc Andrè Eck