„Heute nach vorn“ – Einzelschicksale von Soldaten des Ersten Weltkrieges
SCHEUERN – Buch beleuchtet Einzelschicksale von Soldaten des Ersten Weltkrieges – In Evelyn Hemmerichs 400seitigem Werk steht der Mensch als Kriegsteilnehmer im Mittelpunkt. Annähernd 100 Jahre sind seit Ausbruch des Ersten Weltkriegs vergangen. Heute lebt niemand mehr, um als Augenzeuge über die Schrecken des Krieges oder die Not der Hinterbliebenen zu berichten. In Geschichtsbüchern finden wir Daten und Fakten zur Weltpolitik, Eroberungsfeldzügen und großen Schlachten. Die Einzelschicksale der Beteiligten jedoch werden selten mit mehr als einer Randnotiz bzw. einem kurzen Quellentext von Beispielcharakter bedacht.
Genau hier setzt die Historikerin Evelyn Hemmerich an. Lange Jahre hat sie die Sach- und Fachliteratur zum Ersten Weltkrieg studiert. Die Großereignisse und deren Hintergründe kennt sie im Schlaf. „Doch Geschichte ist mehr als eine Sammlung von Daten und Fakten. Einzelschicksale sind es, die Ereignisse ins Rollen bringen. Wer Geschichte verstehen möchte, der muss sich mit den daran beteiligten Menschen beschäftigen – und zwar nicht nur mit Politikern, Generälen und herausragenden Persönlichkeiten, sondern auch mit den gewöhnlichen Menschen“. Genau aus diesem Grund hat Frau Hemmerich die Feldpost des Wehrmannes August Stark aus Nassau-Scheuern aufgearbeitet. Zweihundert Briefe und Karten aus der Etappe in Belgien, der Eroberung Serbienes, der Ostfront, dem Hospital und der Schlacht bei Verdun in Frankreich hat sie aus altdeutscher Schrift in die lateinische Druckschrift übertragen, analysiert und der Öffentlichkeit in ihrem Buch zugänglich gemacht. Dabei stehen die Erfahrungen August Starks an den jeweiligen Einsatzorten stellvertretend für hunderttausende weitere Soldaten. Der Titel des Buches „Heute nach vorn“ entstammt übrigens Starks letzter Karte. Er schrieb diese Worte am 23. Oktober 1916, kurz vor seinem letzten Einsatz bei der Schlacht von Verdun, in der er den Tod fand. Das Buch ist im Januar unter dem Titel „Heute nach vorn“ beim Lahnbrück-Verlag in Weilburg (www.lahnbrueck-velag.de) erschienen. ISBN: 978-3-943738-03-2, 400 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Softcover, Preis: 16,95 Euro. Kontakt: KlausKuenzler@lahnbrueck-verlag.de .
