HEIMBACH-WEIS – Trauer um Heimbach-Weiser Obermöhn Nadine Kröll

HEIMBACH-WEIS – Trauer um Heimbach-Weiser Obermöhn Nadine Kröll Völlig überraschend verstarb vergangene Woche die amtierende Heimbach-Weiser Obermöhn Nadine Kröll im Alter von nur 63 Jahren. In der vergangenen Session begeisterte die hochgewachsene Transgender Frau die Fastnachtsjecken bei ihrer Proklamation. Für sie war die Regentschaft bei den Möhnen etwas ganz Besonderes. Als Norbert Kröll in Rheinbrohl geboren und aufgewachsen, wurde vor zehn Jahren aus dem LKW Fahrer und Vater zweier erwachsenen Kindern eine Frau. Als Nadine bewarb sie sich um die Möhnenregentschaft in ihrer Wahlheimat Heimbach-Weis.

Die Neuwieder Karnevalshochburg hatte es ihr angetan. Hier versteht man zu feiern. Für die Transgenderfrau war die Proklamation nach einem steinigen Weg eine einzigartige Bestätigung, als Frau angenommen und anerkannt zu sein. Vier Jahre lang hatte Nadine Kröll dem Ereignis entgegen gefiebert. „Ich bin, was ich bin und was ich bin ist ungewöhnlich!“, sang sie auf der Bühne und gewann damit die Herzen der Jecken im Saal. Begeistert tourte sie mit ihrer Möhnenschar noch letztes Jahr durch die Säle der Region und erlebte einen traumhaften Dienstags-Zug im selbstgebauten Prunkwagen.

Coronabedingt erfolgte dann die Absage des Heimbacher Möhnenballs und der damit nicht möglichen Amtsübergabe an ihre Nachfolgerin, Nadine veröffentlichte aber noch eine Botschaft. Nach ihrer Regentschaft wolle sie der geliebten Fassenacht auf der Bühne aktiv verbunden bleiben. Durch ihren unerwarteten Tod sollte sich ihre Planung nun nicht mehr erfüllten. Die Zeit ihrer Regentschaft war aber schon etwas Besonderes, an dass sich viele Weggefährten gern erinnern werden. (mabe) Fotos: Marlies Becker

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