Heddesdorfer Pfingstreiter feiern Jubiläum
NEUWIED – Heddesdorfer Pfingstreiter feiern Jubiläum –
Heddesdorf war in früheren Zeiten viel größer als Neuwied. Die Stadt Neuwied, zu der Heddesdor heute gehört, ist erst 350 Jahre alt. Als Genossenschaftsgründer Friedrich Wilhelm Raiffeisen 1852 Bürgermeister von Heddesdorf wurde ritten die Pfingstreiter schon über zwei Jahrhunderte jedes Jahr zu Pfingsten in die Nachbarstadt Engers um ihren Tribut für das Beweiden ihrer fruchtbaren Liegenschaften einzufordern. Die Pfingstreiter von heute sind ein Verein von 120 Personen, die das Brauchtum und die Geselligkeit pflegen. Aktiver Reiter, von denen es zur Zeit acht gibt, kann man werden, wenn man ein Mann zwischen 16 und 30 Jahre alt, unverheiratet und Heddesdorfer Bürger ist.
Stolz mit Frack und Zylinder, der mit Blumen und Federn geschmückt ist, machen sich die Reiter zu Pfingsten auf, um ihren alljährlichen, recht abenteuerlichen Ritt nach Engers zu zelebrieren. Zum Jubiläum am letzten Augustwochenende, allerdings ließen sie mal andere reiten. Auf der Kirmeswiese war Vieh und Pferdemarkt angesagt. Kaltblüter, Rasse Pferde, Kutschen, Esel, Hunde und Kaninchen standen zum Verkauf. Wer Pferd in der Wurst essen wollte, konnte das auch bekommen, nämlich am Stand des Pferdemetzgers Barz aus der Neuwieder Marktstraße. Auch Briefmarkensammler kamen auf ihre Kosten. Einen Sonderstempel zum 400. Jubiläum hatte die Deutsche Post aufgelegt. Den konnte man im Festzelt erwerben. Dort fand auch der Festakt am Freitag statt. Der Samstag gehörte den Vorführungen von Dressur durch Pferd und Hund, Ponyreiten und Kinderschminken sowie dem Handel mit Leder, Fell und Wolle. Sonntag kamen die Kutschenliebhaber zum Zuge. Ein Festzug zog durch Heddesdorf, bevor auf dem Kirmesplatz eine Reise durch die Welt der Pferde begann. Um 16:00 Uhr wurde auf dem Platz das Finale eingeläutet und im Festzelt klangen langsam die Feierlichkeiten aus.