HAMM (Sieg) – „Kita meets Kita“: Neun Einrichtungen unter einem Hut Erzieherinnen in der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) lernen sich und alle Tagesstätten kennen
HAMM (Sieg) – „Kita meets Kita“: Neun Einrichtungen unter einem Hut Erzieherinnen in der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) lernen sich und alle Tagesstätten kennen
„Kita meets Kita“: So hieß eine Veranstaltung, zu der Bürgermeister Dietmar Henrich alle Erzieherinnen und Erzieher in der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) ins Kulturhaus eingeladen hatte. Das gegenseitige Kennenlernen der Personen und Konzepte war das Anliegen sowie ein Vortrag über ein bedeutsames Thema: das Erkennen von Kindeswohl-Gefährdung.
Der Verwaltungschef hatte schon lange den Wunsch, die inzwischen über 100 Beschäftigten im Kita-Bereich zusammenzubringen. Oft kennen sie sich untereinander nicht, geschweige denn die jeweils andere Einrichtung, ihre Raumgestaltung und ihre Konzepte. „Möglicherweise liegt hier Potenzial brach“, so Dietmar Henrich, der auch gleich die beiden konfessionellen Kindertagesstätten eingebunden hatte.
In aufwendigen Präsentationen hatten die Erzieherinnen im gesamten Kulturhaus Stände aufgebaut, um ihre Kita vorzustellen. Fotos, Plakate, Bücher und sogar Spielzeug war ausgestellt, um Auskunft über die jeweilige Art zu geben, die Kinder zu betreuen und den Auftrag zur frühkindlichen Bildung zu erfüllen.
Diese Präsentationen wurden aber erst zum Schluss in kleinen Gruppen besucht. Zuvor hatte der Bürgermeister die Anwesenden begrüßt und geschildert, weshalb er diese Kennenlern-Veranstaltung angestrebt hatte. Vier Kindergärten und zehn Kindergärtnerinnen habe es in der Verbandsgemeinde gegeben, als er 1985 in die Verwaltung kam. Nun seien es sieben kommunale und zwei konfessionellen Kindertagesstätten. „Die Verbandsgemeinde ist hier wie ein dickes Buch. Man sollte nicht nur eine Seite oder ein Kapitel davon lesen“, findet er.
Referentin Lucia Stupperich vom Kinderschutzdienst für den Landkreis stellte ihren Dienst vor sowie verschiedene Arten von Gefährdung des Kindeswohls sowie die Anzeichen, die sich im Kita-Alltag zeigen können. Im Gespräch mit dem Plenum wurde deutlich, dass den Erzieherinnen und Erziehern die Problematik sehr bewusst ist und sie mannigfaltige Anzeichen zu deuten wissen.
Stupperich appellierte, sich frühzeitig zu melden: „Rufen Sie uns an, wir helfen bei der Einschätzung!“ Dass das Äußern eines Verdachts ein schwieriges Thema ist, räumte sie ein, erinnerte aber: „Ein betroffenes Kind hat nur die Kita oder die Schule als geschützten Raum.“
Mit Blumen für die Referentin endete der mehr als einstündige Vortrag und wurde abgelöst vom gegenseitigen Kennenlernen der verschiedenen Einrichtungen. Die Netzwerkerinnen stellten dabei ihre Kitas vor. Bürgermeister Henrich dankte ihnen für ihren Einsatz sowie Kita-Sozialarbeiterin Jeniffer Berger und Sachbearbeiterin Katja Weigel für die Organisation des Treffens. Fotos: Silvia Patt
Foto: Volles Haus: Auch die kleine Verbandsgemeinde Hamm (rund 13.600 Einwohner) beschäftigt mehr als 100 Personen in ihren Kitas.