HAMM – Kunsthaus Wäldchen – Open Arts –
HAMM – Kunsthaus Wäldchen – Open Arts –
Vom 16. bis 18. Juli fand im Kunsthaus Wäldchen der zweite Teil des Veranstaltungsprogramms „open arts“ statt. Auch diesmal wieder kamen viele Zuschauer und dankten es mit Applaus und lobendem Zuspruch. Das Wetter spielte mit und alle Beteiligten sind glücklich.
Am Open-Air-Filmtag am 16.07. im Kunsthaus Wäldchen waren zunächst kleine und feine musikalische Beiträge zu genießen.
Neben den filigran gearbeiteten kleinen Seltsam-Songs von Friedegard Diestelkamp konnten vor allem die stillen Folksongs von „Bordunrot“ (Johannes Mayr und Ingrid Mayr-Feilke) mit ihren außergewöhnlichen Instrumenten und überzeugendem Vortag das Publikum begeistern.
Mit seiner Publikums-Interaktion mit Holzglockeninstrumenten brachte der Klangkünstler Jochen Faßbender das Tal zum Klingen.
In der zusätzlich durch die Unwetterkatastrophe vom Vortag sensibilisierten Stimmung vermochte dann ein Kurzvortrag von André Linke vom Caritasverband Altenkirchen einen Bogen zur Thematik des Spielfilms „Lion“ schaffen, in dem es um ein verlorenes indisches Kind geht, das von einem australischen Paar adoptiert wird und sich Jahre später auf die Suche nach seiner ersten Identität und Heimat macht.
Der Film vermochte in seiner großformatigen Auflösung mit großartigen Landschaftsbildern und seinen Sounds und Klängen das Publikum sowie der berührenden Geschichte in der Wäldchen-Naturbühne zu fesseln und trotz langsam aufwärts kriechenden Abendkälte bis zum Ende in seinem Bann halten.
Beim Open-Stage am Samstag, 17. Juli, gelang es vier unterschiedlichen großartigen Formationen, das Publikum zu Begeisterungsstürmen auflaufen zu lassen. In der warmen Sommerabendstimmung konnte das Duo „Cannon“ aus Hachenburg mit rockigen Songs rhythmisch elektrisieren. Ein wunderbarer Auftritt der Kölner Songwriterin Amelie Krug traf die Stimmung und den Geist der Zeit. Mit ihren eigenen kleinen sowie auch mit bekannteren, gesanglich großartig vorgetragenen Songs berührte sie mit einem speziellen Humor, mit ihrer einer außergewöhnlichen, natürlichen Ausstrahlung im Programm „Einfach Amelie“ das Publikum.
Die Janis-Joplin-Cover-Combo, eine Hochschul-Formation aus Freiburg um den und im Kunsthaus Wäldchen beheimateten Lokalkünstler Jakob Marzinzik begeistere dann mit musikalisch ausgereiften Arrangements und brillantem Spiel in 5 Legenden-Songs der Flower-Power-Ikone. Vor allem der glasklare virtuose Gesang der Sängerin Lisa-Marie Gunst in den Songs „Try a little bit harder“, „Summertime“ sowie in „Move over“ faszinierte.
Den Abschluss machten die filigranen Klangarrangements und Instrumentalstücke der Formation „Kloudfall“ aus Berlin. Composer und Leader Valentin Mayr aus Breitscheidt präsentierte eine Stunde lang feinen Fusion und Jazz-Rock mit ausdifferenzierten, teils sphärisch-symphonisch anmutenden Sätzen, dann wieder mit schnellen Rhythmuswechseln und mit brillanten Riffs.
Allen Musiker/innen war ein Strahlen und eine überwältigende Spielfreude anzusehen, wie eine Entfesselung nach der Lock-Down-Zeit. Das Publikum wurde mitgerissen und dankte mit kolossaler Begeisterung und stürmischer Anerkennung.
Am Sonntag fanden zwei Workshops mit Künstlern für Kinder und Familien statt. Am Nachmittag gestalteten Kinder zusammen mit dem Künstler Jan Philip Scheibe ein LandArt-Kunstwerk auf dem Gelände des Kunsthauses. Neben der Lichtinstallation „bornylacetat“ sind nun zwei Kunstwerke im Außenbereich des Kunsthaus Wäldchen noch für einige Zeit zu bewundern. Am frühen Abend spazierte der Klangkünstler Jochen Faßbender aus Waldbröl mit Familien samt seiner faszinierenden Holzglocken-Instrumente in den Wald und machte mit den Teilnehmer/innen die Stille und den Klang des Holzes hörbar.
Am Abend schließlich beendete eine Filmvorführung nochmals auf der großen Leinwand mit einer Musik-Tanz-Aufzeichnung vom 6. Juni 2021 aus Delphi mit Beethovens 7. Symphonie den „open-arts“-Abschnitt Nr. 2. Über dem Wäldchen-Tal – im Hintergrund das letzte Abendrot – erklangen apollinische Orchester-Klänge vor griechisch-antiker Architektur, realisiert vom großen Dirigenten Teodor Currentzis. Fotos 05: