HAMM – Die Arbeit geht stetig weiter – Arbeitskreis Jüdisches Museum Hamm besucht andere Einrichtungen und trifft Vertreter der jüdischen Gemeinde Koblenz
HAMM – Die Arbeit geht stetig weiter – Arbeitskreis Jüdisches Museum Hamm besucht andere Einrichtungen und trifft Vertreter der jüdischen Gemeinde Koblenz
Nach der Übernahme der Sammlung Horst Moog trifft sich der Arbeitskreis für die Schaffung eines jüdischen Museums beziehungsweise einer Gedenkstätte in Hamm an der Sieg mittlerweile regelmäßig und arbeitet stetig daran, Texte und Fotos auszuwerten, und sie für die geplante Ausstellung aufzubereiten.
Dabei ist es natürlich wichtig, Kontakte zu anderen Einrichtungen zu knüpfen und Einblicke in die dortigen Ausstellungen und Arbeitsweisen zu nehmen. In diesem Sinne besuchte die Gruppe aus Hamm jetzt sowohl das Kulturzentrum des Landschaftsverbandes Rheinland in der früheren Abtei Brauweiler in Pulheim, als auch die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ im benachbarten Windeck. Dabei gelang es, umfangreiche Anregungen für die Vorgehensweise und die Inhalte des Projektes in Hamm zu gewinnen.
Die Region an der mittleren Sieg hat nach den Gräueln der Nazizeit keine eigenständige jüdische Gemeinde mehr, sondern gehört zur Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz. Von daher war es nur folgerichtig, einen Kontakt dorthin zu suchen und ein Treffen mit Vertretern dieser Körperschaft zu organisieren. Ein erstes Treffen fand dann vor einigen Wochen im Haus David in Hamm statt. Gemeinsam mit Ortsbürgermeister Thomas Christmann freute sich der Arbeitskreis unter der Leitung von Karlernst Stosch die Gäste begrüßen zu können.
Zu Beginn stellten die Gemeindemitglieder aus Koblenz ihre Kultusgemeinde vor und erwähnten sowohl die geplante neue Synagoge, als auch die ebenfalls projektierte Dokumentation. Die Hammer Gruppe berichtete anschließend über den Stand ihrer Arbeiten. Es wurde deutlich, dass es Sinn macht, zukünftig in gegenseitiger Abstimmung zusammen zu arbeiten. Auch wird von Koblenzer Seite ein Kontakt zwischen dem „Museum of Eternal Faith and Resilience“ in Tel Aviv und dem Haus David in Hamm hergestellt werden.
Anfang April machen sich jetzt Mitglieder des Arbeitskreises auf den Weg nach Koblenz um die Kontakte zu vertiefen. Dabei kam der Hinweis auf die bereits im Jahre 1880 von Hamm nach Koblenz verzogene Familie Abraham. Diese hat in der jüdischen Gemeinde an Rhein und Mosel unter den Namen Abraham und Alberti viel bewirkt. Gemeinsam besuchte man den jüdischen Friedhof in Koblenz und fand dort das Grab der Familie Alberti.
Die neu gewonnenen Erkenntnisse haben bereits Eingang in die Arbeit vor Ort im Haus David gefunden. In diesem Zusammenhang bitten die Aktiven aus Hamm die Bevölkerung in den Orten entlang der Sieg darum, etwaige Gegenstände und Schriftstücke, die für die Dokumentation des Judentums in der hiesigen Region wichtig sein könnten, der Ortsgemeinde Hamm für eine Ansicht zur Verfügung zu stellen. Vielleicht schlummert ja hier oder da noch so mancher historischer Schatz und könnte so der Nachwelt erhalten werden.