HAMM – Auf den Spuren der eigenen Familie – Andy Baum aus den Vereinigten Staaten besuchte Hamm an der Sieg

HAMM – Auf den Spuren der eigenen Familie – Andy Baum aus den Vereinigten Staaten besuchte Hamm an der Sieg

Zu den grössten Verdiensten des Hammer Ehrenbürgers Horst Moog gehört es, dass er zu den jüdischen Familien, denen es gelungen war das nationalsozialistische Deutschland noch rechtzeitig zu verlassen, gute Kontakte und zum Teil Freundschaften aufgebaut hat. So gibt es immer wieder Besuche in Hamm, bei denen Nachfahren früherer Bürger nach ihren Wurzeln suchen und dabei auf eine reiche Geschichte stossen. Zu den alteingesessenen Hammer Familien gehörten sowohl die Familie Bär als auch die Familie David.

Gerade im Haus David, in dem eine Gedenkstätte im Entstehen ist, war es für Andy Baum aus Denver in Colorado und seinen Schwiegervater Don Weinhouse eine sehr emotionale Begegnung mit der Vergangenheit, als sie dort von Horst Moog und Mitgliedern des Arbeitskreises für ein jüdisches Museum in Hamm jetzt begrüsst wurden.

Der Arbeitskreis hat sich neben anderem gerade auch damit beschäftigt, die Geschichte der jüdischen Familien in Hamm zu erforschen, sowie Fakten und Bilder zusammen zu tragen. Eine umfangreiche Ausarbeitung über Leopold David, seine Ehefrau Jetta Bär und ihre Angehörigen wurde vom Arbeitskreisleiter Karlernst Stosch vorgetragen und führte natürlich zu vielen Nachfragen der Gäste. Gleichzeitig konnte Andy Baum aber auch neue Informationen für die weitere Arbeit liefern.

Das Leben der Juden an der Sieg, der Bau und die Zerstörung der Synagoge und die vollständige Vertreibung der gesamten Glaubensgemeinde wurden eingehend besprochen. Isabel Christmann, Michael Wagener und Karlernst Stosch machten sich dann gemeinsam mit den beiden Amerikanern auf den Weg der Stolpersteine in der Raiffeisengemeinde und konnten dabei das schlimme Schicksal der ermordeten Menschen jüdischen Glaubens in Erinnerung rufen. Besonders berührend war dann für Andy Baum der Besuch des jüdischen Friedhofs in Hamm, denn nach kurzer Suche stand er vor dem Grab seines Ur-Urgroßvaters Max Bär.

Genau 80 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges gelang es Amerikanern und Deutschen im Mai 2025 neue Brücken zu bauen. Die Vergangenheit kennen, aus ihr lernen und die Zukunft über Grenzen jeder Art hinweg zu gestalten – das will man zukünftig gemeinsam tun.

Beitrag teilen