Großübung des DRK Ortsvereines Altenkirchen/Hamm und der Verbandsgemeindefeuerwehr Altenkirchen mit den Löschzügen Altenkirchen und Berod
ALTENKIRCHEN – Gemeinsame Großübung des DRK Ortsvereines Altenkirchen/Hamm und der Verbandsgemeindefeuerwehr Altenkirchen mit den Löschzügen Altenkirchen und Berod – Es war eine Übung, eine Übung des DRK und der Feuerwehr. Die Szenerie war gut vorbereitet und inszeniert. Möglichst viele Aktionen waren vorgesehen und sollten sowohl den Ablauf der DRK Rettungskräfte als auch der Feuerwehr in die Nähe eines Ernstfalles bringen.
Die Ausgangslage war ein Verkehrsunfall nach einem „illegalen Autorennen“ auf dem Betriebsgelände der MAN Nutzfahrzeuge, in Altenkirchen. Die beiden beteiligten Fahrzeuge schleuderten durch ein Hallentor in den Werkstattbereich. Ein Fahrzeug, besetzt mit vier Personen, rutscht senkrecht in eine Arbeitsgrube, das zweite Fahrzeug, besetzt mit drei Personen, kracht in das senkrecht in der Grube hängende Fahrzeug, bleibt aber auf der Grube stehen. Alle Personen sind in den Fahrzeugen eingeklemmt, können aus eigener Kraft die Fahrzeuge nicht verlassen.
Die Dunkelheit hatte sich über Altenkirchen gelegt, die 19. Stunde lief durch als über einen Betriebsangehörigen der Notruf abgesetzt wird. „Alarmübung“, keiner, bis auf ganz wenige Personen, weiß bescheid. Jedenfalls bis zum Zeitpunkt der Alarmierung. Die Alarmierten begeben sich schnellstmöglich in ihre Standorte. Es vergehen nur wenige Minuten bis die ersten Rettungskräfte des DRK vor Ort erscheinen. Die Szene wird in Augenschein genommen, erkundet was geschehen ist, wieviel Personen beteiligt und verletzt sind. Die Nachalarmierung läuft. In kurzen Zeitabständen treffen weitere Kräfte des DRK und der Feuerwehr ein. Der Automatismus greift, etwas anders als im Ernstfall, aber die Zusammenarbeit funktioniert, auch wenig Worten. Aus der Erfahrung wissen die meisten Einsatzkräfte was zu geschehen hat.
Der DRK Ortsverein Altenkirchen/Hamm war mit insgesamt 20 DRK Einsatzkräften vor Ort. Unter ihnen der Organisatorischer Leiter Rettungsdienstes Holger Seelbach, der Leitender Notarzt Dr. Thomas Pfeifer und zwei weitere Notärzte. Ferner 16 Einsatzkräfte des Sanitäts- und Rettungsdienstes aus den Reihen des DRK Ortsverein Altenkirchen/Hamm und der DRK Rettungswache Altenkirchen. Die Übungsleitung lag in der Verantwortung von Benedikt Walkenbach. Er ist Gruppenführer und Bereitschaftsgruppenleiter. Das DRK hatte acht Fahrzeuge im Einsatz, davon ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF), vier Rettungswagen (RTW), ein Krankentransportwagen (KTW) und ein Kommandowagen (KdoW).
Die Löschzüge Altenkirchen und Berod waren unter der Einsatzleitung des Wehrführers des Löschzuges Altenkirchen Michael Heinemann mit neun Fahrzeugen und 41 Feuerwehrkräften vor Ort.
Für die Feuerwehr hatte der stellvertretende Wehrführer des Löschzuges Altenkirchen Lars Bieler die Übungsleitung. Etliche Personen des DRK und der Feuerwehr waren als Beobachter zugegen um in internen und später gemeinsamen Besprechungen die Ausführung der Übung zu besprechen. Neben den Einsatzkräften von DRK und Feuerwehr waren auch acht Personen beteiligt die die Verletzten spielten.
Neben der offensichtlichen Unfallszene gab es im Laufe der Übung noch weitere Geschehnisse. Durch eine defekte Batterie waren kleine Mengen Betriebsstoffe in Brand geraten. Durch den Ölabfluss ist die Brandmasse in den Ölabscheider im Keller gelangt und hat dort zu einer Verpuffung mit anschließendem Schwelbrand geführt. Das hatte zur Auswirkung, dass der Einsatzbereich an den Fahrzeugen mehr und mehr verqualmte, sich eine zusätzliche Gefahr für Verletzte und Rettungskräfte ergab. In der Arbeitsgrube gingen Feuerwehrleute unter Atemschutz gegen den Schwelbrand vor. Gleiches geschah auch im Keller. Dort wurde ein Mitarbeiter von der Verpuffung überrascht und verletzt. Die Feuerwehr ging unter Atemschutz in den Keller und rettete die Person. Ein weiterer Mitarbeiter der Werkstatt hat den Unfall im Führerhaus Eines Lastwagens beobachtet und einen Schock mit anschließendem Herzinfarkt erlitten. Auch er wurde von den Rettungskräften des DRK und der Feuerwehr gerettet und ins Freie gebracht. Als schon fast alles gelaufen war, alle verletzten gerettet und zu den Rettungsfahrzeugen gebracht waren, erlitt ein Feuerwehrmann unter Atemschutz einen Zusammenbruch.
Während sich das DRK Rettungspersonal und die Notärzte um die Verletzten kümmerten, bereiteten die Feuerwehrkräfte alles für die Öffnung der Fahrzeuge und die Beleuchtung des Einsatzortes vor. Mit schwerem Gerät wurden die Türen des Fahrzeuges auf der Grube geöffnet. Nach Stabilisierung der Verletzten im Grubenfahrzeug wurde beim das Dach geöffnet um die Verletzten besser befreien zu können, nicht aber ohne zuvor das Fahrzeug gegen Bewegungen zu fixzieren.
Versorgung der Verletzten, Rettung aus den Fahrzeugen, Betreuung und Abtransport liefen nahtlos ineinander über. Ebenso reibungslos spulten sich die Arbeitsgänge bei der Feuerwehr ab. Schweres Gerät wie Schere und Spreizer, Unterlegholz, Stützen und Luftkissen kamen zum Einsatz, der Brandschutz wurde sichergestellt und der Abtransport der Verletzten durchgeführt.
In der kurzen Nachbesprechung zur Übung dankten die Initiatoren den acht Mimen, die sich für diese Übung zur Verfügung stellten. Ein besonderer Dank ging an die MAN Nutzfahrzeug Vertrieb GmbH mit Betriebsleiter Bernd Arndt, für die gute und unkomplizierten Zusammenarbeit. (wwa) Fotos: Wachow