Gitarrennacht im Stöffelparkt Enspel

Dauerregen und Aprilwetter hatten die Besucher von “Heute noch” der Konzertreihe von Jürgen Schwab nicht abgehalten, im Stöffelpark einen musikalischen Leckerbissen besonderer Art zu erleben. Der vielseitige deutschsprachiger Singer und Songwriter zwischen Folk, Jazz, Chanson und Pop wurde begleitet von Bassist Frank Höfliger. Der als musikalischer Begleiter des Konzertimpresarios Fritz Rau bekannt gewordene junge Fünfziger, kokettierte mit seinem Alter und besang so manches Zipperlein, die Situation des Älterwerdens und zaubert den Anwesenden mit seiner scheinbaren Vergesslichkeit öfters ein Lächeln auf die Lippen. Mal humorvoll und mal nachdenklich, selbstgeschrieben oder aus anderer Feder, Jürgen Schwab versteht es eben sein Publikum zu begeistern.
Der Sänger und Gitarrist hat Lieder geschrieben, die mal humorvoll und mal nachdenklich die Situation eines Mannes mitten im Leben beschreiben. Musikalisch schöpft er dabei spielerisch aus Folk, Blues, Pop und Jazz. Er ist ein Vollblutmusiker und das kommt in jedem seiner Lieder gekonnt rüber zum Publikum. Auf der kleinen Bühne in der urigen Atmosphäre der alten Schmiede in Enspel, zwischen Ambos und Feuerstelle springt der Funke schnell zum Publikum über. Ein echtes ”Hautnah Konzert”. Vielleicht auch, weil Jürgen Schwab sich wie der deutscher Liedermacher wie Reinhard Mey und der amerikanische Singer/Songwriter James Taylor, bei seinen Live-Konzerten selbst mit seiner Gitarre begleitet. Oder ist es der jungenhafte Charme, mit dem er mit seinem Publikum flirtet?
Sicher ist, dass der studierte Jazzgitarrist über eine breitere musikalische Palette als die meisten Folksänger seiner Generation verfügt. Schwabs selbstkomponierte Stücke, wurden beim Konzert durch einige Jazzinstrumentals und Coverversionen von Songs anderer Künstler ergänzt. Seine Zwischenmoderationen stellten meist Bezüge zwischen, den Liedern und dem Leben her und bauten eine Brücke zwischen Künstler und Publikum. Ein Sommerabend an dem die Alte Schmiede im Stöffelpark, Schauplatz für eine gelungene Gitarrennacht war. Zum Schluss waren auch die Wolken abgezogen und ein prächtiger Sonnenuntergang lies alles in einem anderen Licht erscheinen. Waren es die stimmungsvollen Songs von Jürgen Schwab, oder das einmaligen Ambiente zwischen Altertümern, rostigen Gerätschaften und den Zeugnissen vergangener Zeiten? Diese Frage können eigentlich nur die beantworten, die ”Hautnah” dabei waren und die sich sicher noch lange an diesen unvergesslichen Abend erinnern. (mabe)