„Girls‘ Day 2014“ bei der Möbelschreinerei Seifen
OBERIRSEN – Das Handwerk als Grundlage – „Girls‘ Day 2014“ – Auch in diesem Jahr fand der „Girls‘ Day“ bundesweit statt und bot jungen Schülerinnen weiterführender Schulen die Möglichkeit Berufe besser kennenzulernen, in denen
überwiegend Männer beschäftigt sind. Auf Empfehlung ihrer Eltern bewarb sich auch Sophia Mückler, die die 8. Klasse in der Realschule Altenkirchen besucht, bei der Möbelschreinerei Frank Seifen in Oberirsen für das eintägige Praktikum und nutzte damit die Gelegenheit den handwerklichen Berufsalltag eines Möbelbauers genauer zu betrachten und für einen Tag Teil des Teams zu werden.
Frank Seifen nahm sich der personellen Verstärkung gerne an und verschob eigens für den „Girls‘ Day“ den Liefertermin eines Wohnzimmerschranks, um diesen zusammen mit der Schülerin aufzubauen. Folglich durfte die Schülerin unter Anleitung und Mitarbeit des Schreinermeisters wichtige Arbeitsschritte eigenhändig durchführen und den Wohnzimmerschrank aus Buche massiv montieren. „Setze nun die Glasböden in die Führung ein“ oder „zeichne mir die Stelle an der Leiste an, an der ich abschneiden soll“, waren nur einige der Aufgaben, die die Praktikantin motiviert übernahm. „Ich hätte niemals gedacht, dass mit dem Aufbau eines kleinen Schranks derart viel sorgfältigste Arbeit verbunden ist“, staunte die Schülerin nach den rund acht Arbeitsstunden in der Möbelschreinerei von Frank Seifen in Oberirsen.
Die Schülerin, welche ein Studium der Innenarchitektur anstrebt, erlernte somit grundlegende handwerkliche und maschinelle Fähigkeiten im Möbelbau und bekam einen Eindruck davon, was das Designen und Einrichten eines Raumes überhaupt ausmacht. „Es ist mir wichtig das auch jemand der einen akademischen Beruf anstrebt, begreifen kann, was ein Möbelstück ausmacht und das die spätere Tätigkeit und Kunst des Einrichtens auf solidem Handwerk beruht“, so Frank Seifen, der schon zum zweiten Mal im Rahmen des „Girls‘ Day“ jungen Menschen einen Einblick in die Möbelschreinerei ermöglicht und bemüht ist, Interessen und Begabungen zu wecken und zu fördern.
„Ich würde in vielen Fällen jungen Leuten vor einem Studium eine technisch-handwerkliche Ausbildung empfehlen, um die Praxis und das Fundament eines akademisch weiterführenden Berufes besser verstehen zu können“, rät der Schreinermeister, der von dem handwerklichen Talent der Schülerin und angehenden Innenarchitektin begeistert ist und seine individuellen Möbel mit viel Liebe zum Detail und Hingabe, fernab computerbasierter Massenproduktion anfertigt. Der interessante und abwechslungsreiche Arbeitstag in der Möbelschreinerei Frank Seifen kam somit den Forderungen und der Intention des „Girls‘ Day“, besonders nahe und dürfte die Schülerin in ihrem Berufswunsch bekräftigt und eventuell einen weiteren handwerklichen Bildungsweg als Fundament ihres Studiums impliziert haben.