Gillert – ein Herz und eine Seele!

- 001 BK 13.02.15 - 9027 GielerothGIELEROTH – Gillert – ein Herz und eine Seele! – Hochstimmung in der Gielerother Karnevals-Hochburg – X 13.02.16 - BK 13.02.15 - 9081 GielerothHeiße Kämpfe um die begehrten Eintrittskarten der beiden bewährten Gielerother Karnevalssitzungen auf Altweiber und Rosenmontag gab es auch in diesem Jahr – ohne Schlägerei natürlich, denn Gillert ist ja getreu seinem Motto „ein Herz und eine Seele“, naja, zumindest meistens!

Obermöhne Carmen Neuls eröffnete den Reigen als Brautvater mit dem Proben der Rede zur Hochzeit des Töchterleins. Die großen Alkoholmengen, die zum Mut antrinken nötig waren, führten allerdings unter großem Gelächter des Publikums zu unangenehmen Verwechslungen und erschreckender Ehrlichkeit. Auf der Film-Leinwand gab es nun mit „Versteckter Kamera“ Lustiges und total Schiefgegangenes aus den Vorwehen und Proben der Stücke zu sehen. Immer wieder eine Rakete wert: Die drei Nachwuchsstars Tim & Jeremy (fünf Jahre),  die  professionell mit Anna (zehn Jahre) den Unterschied zwischen Mädchen und Jungs klärten. Viel Applaus zollten die gut gelaunten Gäste dem schwungvollen Funkenmariechen-Tanz der „Prachter Sternschnuppen“. Eigentlich wollte sich Babettchen in Settchens Kosmetikstudio nur den Damenbart stutzen und sich verschönern lassen, um sich beim „Bachelor“ zu bewerben, aber da war denn doch Hopfen und Malz verloren. Viel besser klappte es mit dem Lästern über sämtliche Dorfsleute, die ohne Rücksicht auf Verluste herrlich durch den Kakao gezogen wurden. Eine Gaudi für alle!

Die dralle Männertanzgruppe der  „4 Top Moppels“ hatte sich in Dirndl und Lederhosen gezwängt und ließ die Bühnenbretter ächzen zu „Du, ich trink dich schön“ und „Sie hatte nur noch Schuhe an“. Die weiblichen Fans waren nicht zu bremsen! Zwischendurch muss auch mal sauber gemacht werden: Im freien Schlagabtausch fegten Carmen Neuls als Putzfrau und Bürgermeisterin Katja Schütz als ihr Putzmann durch die engen Saalreihen. Da taten sich unter Johlen der Zuhörer die Abgründe des schief hängenden Haussegens auf. Als gelungener musikalischer Effekt folgte nach Abgang des Zigaretten holenden Putzmanns der Live-Gesang von „Ich war noch niemals in New York“. Was treiben vier gestandene Männer auf einer Wellnessfarm? Zu deren Leidwesen waren doch tatsächlich Gurkenmaske, Peelings, Enthaarungen und schwitzige Saunagänge angesagt. Entschädigung sollte die große Überraschung in der schwarzen Kiste bringen, aber die entpuppte sich in Sado-Maso-Manier zum Spaß der Gäste als noch größeres Übel! Die leisen Töne sind in Gieleroth genauso schön wie die lauten: So bot Kirsten Gentgen mit ihrem Lied „Halleluja“ im abgedunkelten Saal in Begleitung von vier Fackelträgern ein wunderbares Gänsehautfeeling. Wie sich doch die Liebesträume einer jungen Braut von den rabiaten Tatsachenberichten der langjährigen Ehefrau unterscheiden. Es blieb kein Auge trocken! Wer hält das Ding, wenn vier Männer auf dem Pissoir nebenher noch mit Zigarette rauchen, Bier trinken und telefonieren beschäftigt sind? Kein Problem für echte Freunde und erst recht keins für die just eintreffende Putzfrau mit ihrem Domestos-Reiniger! Die Ingelbacher Showtanzgruppe „In Motion“ zeigte einen wahren Augenschmaus aus Rhythmik und schwungvoller Akrobatik.

„Anneliese us Atzelgöft“ stammt als rotzfreches Paradestück aus der Feder von Ulli & Jutta Fischer, die immer wieder Mitgaranten für gelungenen Karneval in Gieleroth sind. Nach Eheschließung mit Melkfett-Lieferant „Jinther“, zufälliger Schwängerung durch den afrikanischen Bürsten-Verkäufer und Geburt des kleinen Koksbrockens Bim-Bo war selbiger nun im Aufklärungsalter und sollte einen Aufsatz schreiben, woher die Kinder kommen. Na, da liefen doch die Schweinezüchter-Familie vom Anneliesjen samt ostpreußischer Schwiegermama und bayrischer Großtante zur Hochform auf! Das Publikum lachte sich schief und zollte tosenden Beifall! Kein Karnevalsabschluss ohne das bewährte Männerballett der „Goldhälschen“, die im Indianerkostüm den „alten Häuptling der Indianer“ und natürlich „Winnetou“ aufleben ließen. Unter kräftigen Zugabe-Rufen der Fangemeinde gaben die Jungs alles! Ein besonderer Moment des Innehaltens gelang Carmen Neuls auch diesmal mit ihrer

besinnlichen Abschlussrede über das kostbare Gut der Zeit, eingeleitet von Margit Lenz und Dagmar Hoben mit dem Lied „Zeit ist ein Geschenk“. Denn was ist am Ende wesentlich? Dem Lachen Zeit zu geben und dem Frohsinn Platz zu schenken. (anme) Fotos: Rewa

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