„Gesundheitsförderung und Prävention: Gelebte Praxis in der Arbeitswelt“
MAINZ – Betriebliche Gesundheitsprävention muss unabhängig von der Unternehmensgröße möglich sein – „Viele Menschen verbringen den Großteil ihrer Zeit bei der Arbeit. Sie hat damit einen großen Stellenwert in unseren Leben und somit auch einen maßgeblichen Einfluss auf uns und unser Leben. Gerade deshalb ist es für mich als Arbeits- und Gesundheitsministerin wichtig, den Rahmen für Arbeitsbedingungen zu schaffen, die ein gesundes Leben und Arbeiten möglich machen“, so Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler bei der Eröffnung des DIALOG SOZIAL zum Thema „Gesundheitsförderung und Prävention: Gelebte Praxis in der Arbeitswelt“.
Dabei bringt die Arbeitswelt vielfältige Anforderungen mit sich, die differenzierte Konzepte der Gesundheitsförderung und Prävention fordern. So verändert sich vor dem Hintergrund des demografischen Wandels auch die Arbeitssituation der Arbeitnehmer/innen. Der Wandel hin zu einer älter werdenden Belegschaft macht eine altersgerechte Arbeitsgestaltung notwendig. Außerdem sorgt der immer schneller werdende Strukturwandel, zum Beispiel durch die Digitalisierung der Arbeitswelt, dafür, dass die damit verbundenen psychischen und physischen Belastungen bei älteren und jüngeren Beschäftigten zunehmen. Hier kann das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) dafür sorgen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesund bleiben und länger im Unternehmen arbeiten können.
Gerade bei Klein- und Kleinstbetrieben erschweren betriebliche Gegebenheiten jedoch oft die Einführung und Umsetzung von BGM. Übergeordnetes Ziel ist es daher, Zugänge aufzuzeigen, die aus den Präferenzen und Bedürfnissen der Betroffenen geleitet werden. Gemeinsam mit ihren Gästen diskutierte Bätzing-Lichtenthäler über die Chancen und Hürden von Gesundheitsförderung und Prävention in der Arbeitswelt. So präsentierte Dr. Alexander Hubrich von der MOOVE GmbH mit dem „Kommunalen Netzwerk BGM“ eine Möglichkeit, wie Klein- und Kleinstunternehmen zu ihren Bedingungen passende Zugänge zu einem BGM finden können. Im Anschluss stellte Alke Peters von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) das vom Ministerium geförderte und durch die LZG koordinierte „BGM Netzwerk Rheinland-Pfalz“ vor. Hierbei handelt es sich um einen landesweiten Zusammenschluss aus bestehenden regionalen und kommunalen Netzwerken rund um die Themen Arbeit und Gesundheit. Ziel ist es, einen landesweiten Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer mit den Netzwerken zum Thema BGM aufzubauen und fest zu etablieren.
Das Tätigkeitsfeld des Rettungsdienstes steht beispielhaft für Arbeitsfelder mit hohen psychischen und physischen Belastungen. Zu dem Projekt, „Betriebliches Gesundheitsmanagement am Beispiel des DRK Rettungsdienstes in Rheinland-Pfalz“, tauschte sich Bätzing-Lichtenthäler mit Ute Rosenfelder von der ARBEIT & LEBEN gGmbH aus. Komplettiert wurde die Gesprächsrunde von Franz Hermann Semrau von der Elisabeth-Stiftung Birkenfeld. Mit ihm sprach Bätzing-Lichtenthäler über das vom Ministerium geförderte Projekt „Gemeinsam weiter“, das zum ESF-Förderansatz „Bedarfsgemeinschaftscoaching“ gehört. Die beiden tauschten sich unter anderem über das wichtige Thema Gesundheit/Gesundheitsförderung im Zusammenhang mit dem Wiedereinstieg in die Beschäftigung aus.
Die Podiumsdiskussion lieferte vielfältige Praxisbeispiele und veranschaulichte, dass BGM auch in Klein- und Kleinstunternehmen zu realisieren ist. „Unser Anliegen ist es, für verschiedene Betriebsgrößen und Arbeitsfelder praxisnahe Ansätze des BGM aufzuzeigen, die den Zugang zu BGM für die Zielgruppen verbessern können. Da Gesundheit wesentlich zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit beiträgt, unterstützen wir Modellprojekte ebenso wie einen landesweiten Informations- und Wissenstransfer, um zu erreichen, dass noch viel mehr rheinland-pfälzische Betriebe und ihre Beschäftigten den Zugang zu BGM finden“, beendete Bätzing-Lichtenthäler die Veranstaltung.



















