Gespräch mit Ambulanten Hospizverein

NEUSTADT/WIED – „Wir setzen uns sensibel und individuell für die uns anvertrauten Menschen ein!“ – Erwin Rüddel und Ellen Demuth im Gespräch mit Ambulanten Hospizverein – Beratung, Begleitung und Entlastung sind die drei Hauptaufgaben denen sich das in Trägerschaft der Marienhaus Kliniken GmbH, Waldbreitbach, stehende Ambulante Hospiz in Neuwied mit besonderer Hingabe und individueller Für- und Umsorge widmet. Das erfuhren der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel und die CDU-Landtagsabgeordnete Ellen Demuth bei einem Informations- und Meinungsaustausch, den Ellen Demuth organisiert hatte, im Hospizbüro Neustadt/Wied, das sich im Alten- und Pflegeheim St. Josefshaus befindet.

Der Tag der Offenen Tür beim Hospizverein, wobei Neustadt für die Regionen Neustadt, Asbach und Linz zuständig ist, hatte die Aufmerksamkeit und das Interesse der Landtagsabgeordneten geweckt. Die nahm nun die Gelegenheit wahr sich gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten, gerade auch in dessen Eigenschaft als pflegepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, vor Ort über Belange, Probleme und Wüsche des Hospizvereins zu informieren.

Dazu standen der Leiter der Marienhaus-Hospize, Christoph Drolshagen, örtlicher Hospizleiter Bernard Stammer, die beiden Hospizfachkräfte Gabriele Fetthauer und Christiane Freymann, sowie die beiden ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen Hanne Hoff und Katharina Bungarten Rede und Antwort. „Denn es ist immer gut zu wissen, welche Angebote der Wahlkreis vorhält. Die CDU möchte die Hospizangebote in Rheinland-Pfalz stärken“, stellte Ellen Demuth fest.

Das griff Erwin Rüddel auf und verwies auf das vom Bundestag verabschiedete und in Kraft getretene Hospiz- und Palliativgesetz, zur besseren Versorgung schwerst- und todkranker Menschen. „Schwerstkranke und Sterbende brauchen die Gewissheit, dass sie in ihrer letzten Lebensphase nicht alleine sind, sondern in jeder Hinsicht gut versorgt und begleitet werden – ob ambulant, oder stationär“, betonte Rüddel. In diesem Zusammenhang forderte der Bundestagsabgeordnete erneut die Vernetzung und Kooperation einzelner Bereiche, insbesondere zwischen ambulanter und stationärer Betreuung und Versorgung. „Dies würde nicht nur die Versorgung der Pflegebedürftigen verbessern, sondern auch die Mitarbeiter merklich entlasten“, äußerte Rüddel an.

Heimleiter Bernard Stammer beklagte den Fachkräftemangel. Dahingehend verwies Rüddel auf neue Personalbemessungssysteme. „Denn in den nächsten 15 bis 20 Jahren brauchen wir doppelt so viele Pflegekräfte, weil die Anzahl der Pflegebedürftigen auch entsprechend ansteigt. Wir brauchen aber auch“, was von den Hospizkräften bestätigt wurde, „mehr Entbürokratisierung und mehr Zeit für die Pflegebedürftigen. In diesem Zusammenhang wollen wir auch bundesweit eine einheitliche Kontrolle der Kassen“, sagte der Gesundheitspolitiker.

„Bei unserer ganzen Tätigkeit stehen der Dienst am Menschen und die Menschenwürde an erster Stelle. Denn die Lobby wird immer weniger, je schwächer der Mensch wird“, bekundeten Christiane Freymann und Gabriele Fetthauer. Ärztliche Bevollmächtigungen würden im dienstlichen Tagesablauf Situationen zum Wohle der Pflegebedürftigen oft norm zu verbessern helfen. „Dabei werden wird und müssen das auch oft psychosozial tätig. Denn wir leisten oft nicht nur die Betreuung der jeweiligen Person, sondern auch deren Angehöriger.“

Ohne Ehrenamtliche seien die Leistungen, insbesondere in ihrer Individualität, nicht zu erbringen. „Wenn wir Personen betreuen, möchten wir gerne etwas über deren Biografie wissen, damit wir uns besser auf sie einstellen und sie um- und versorgen können. Schließlich sind wir die Gäste, die nur beratend und mit sehr viel Feingefühl tätig sein können und möchten“, berichteten Hanne Hoff und Katharina Bungarten. Auch unter diesem Aspekt sei die Sensibilisierung für Ehrenamtliche in der Hospizbetreuung eine wichtige Aufgabe.

„Schwerstkranke Menschen sollen überall dort gut versorgt sein und begleitet werden, wo sie die letzte Phase ihres Lebens verbringen – ob zu Hause, im Pflegeheim, im Hospiz oder Krankenhaus“, bekräftigte Erwin Rüddel, der wie Ellen Demuth mit dem Hospizverein im regen Kontakt und Austausch bleiben will.

Foto: Um Hospizarbeit ging es im Gespräch zwischen CDU-Landtagsabgeordneter Ellen Demuth, den beiden Hospizbegleiterinnen Katharina Bungarten und Hanne Hoff, Hospizleiter Bernard Stammer, CDU-Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel, sowie den beiden Hospizfachkräften Gabriele Fetthauer und Christiane Freymann. (reva) Foto: Reinhard Vanderfuhr / Büro Rüddel

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