Fünftägige „Tour de Pflege“ durch Rheinland-Pfalz startet am 04. Juli 2022

RHEINLAND-PFALZ – Fünftägige „Tour de Pflege“ durch Rheinland-Pfalz startet am 04. Juli 2022

Auch in diesem Jahr macht sich wieder eine Gruppe Fahrradfahrer für die Pflege mit dem Fahrrad auf den Weg durch Rheinland-Pfalz. Auf ihrer fünftägigen „Tour de Pflege“ möchte die Radlertruppe –bestehend aus Pflegefachpersonen und Unterstützern- auf die gesundheitspolitischen Missstände auf Landes- und Bundesebene aufmerksam machen. Dabei legen sie täglich Etappenstopps bei verschiedenen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen ein. Diese Etappenstopps werden begleitet von Aktionen der empfangenden Einrichtungen, Redebeiträgen und einer kleinen Stärkung für die Radler-Truppe. In diesem Jahr wird die Tour de Pflege vom 4. bis 8. Juli 2022, mit der folgenden Route, stattfinden: Mainz-Ingelheim-Oberwesel-Cochem-Mayen-Grafschaft Ringen-Koblenz. Der Startschuss fällt am Montag, den 04.07.2022 um 08:00 Uhr an der Universitätsmedizin Mainz.

Besonders erfreulich ist in diesem Jahr, dass die Etappenstopps recht breit gefächert sind, um die Situationen der unterschiedlichen Gesundheitsberufe zu beleuchten. Denn Gesundheitswesen ist immer Teamarbeit. „Dreht sich das eine Zahnrad nicht, so stocken auch die anderen Zahnräder im Getriebe der Gesundheitsversorgung“, sagt Julia-C. Stange, eine der Sprecherinnen des Bündnisses Pflegeaufstand Rheinland-Pfalz. So besucht die Radlertruppe zwei Seniorenheime in Oberwesel und Mayen, um in diesem Jahr auch den dringenden Handlungsbedarf in der Altenpflege verstärkt in den Fokus zu rücken.

In Cochem veranstaltet der Hebammenlandesverband Rheinland-Pfalz eine Hebammenaktion und richtet die Aufmerksamkeit auf die fatale geburtshilfliche Mangelversorgung im Land. In der Grafschaft Ringen werden die Radler auf der Rettungswache des DRK Kreisverbands Ahrweiler e.V. empfangen, hier werden die Probleme des Rettungsdienstes Thema sein. Der finale Etappenstopp wird in diesem Jahr vom Klinikum Kemperhof in Koblenz ausgerichtet, einem großen Krankenhaus der Maximalversorgung. Als Teil des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein steht das Klinikum kurz vor einer voraussichtlichen Privatisierung und Übernahme durch die Sana Kliniken AG. So gibt es auch hier reichlich Stoff für Diskussionen und den politischen Dialog vor Ort.

Die Tour de Pflege ist eine Aktion des Bündnisses Pflegeaufstand Rheinland-Pfalz und wird unterstützt von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Jeder der die Aktion unterstützen möchte ist herzlich eingeladen, eine oder mehrere Etappen mitzufahren, oder auch einfach an den verschiedenen Etappenstopps dazu zu stoßen.

Wer ist das Bündnis Pflegeaufstand RLP?

Das Bündnis Pflegeaufstand Rheinland-Pfalz (kurz: PFAUSTA) ist ein Personenbündnis und gründete sich im Jahr 2020. Aktuell unterstützen 268 unterschiedliche Pflegepersonen das Bündnis. Diese Pflegenden kommen aus 82 Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. 21 Gruppen bzw. Organisationen haben ihre Solidarität mit dem Bündnis bekundet und unterstützen die Forderungen. Zu den Unterstützern zählen neben der Gewerkschaft ver.di, verschiedene Pflegeinitiativen, der Landeshebammenverband Rheinland-Pfalz, der Sozialverband VdK, demokratische Initiativen und auch Parteien. Neben zahlreichen anderen Aktionen und Redebeiträgen trat das Bündnis in diesem Jahr bereits mit einer Pflegedemonstration in Mainz zum internationalen Frauentag in Erscheinung. Seit Dezember letzten Jahres organisiert das Bündnis außerdem eine Pflegerallye durch Rheinland-Pfalz, bei der ein Staffelstab in Form einer Ampel (Bezug zur Ampelkoalition) durch verschiedene Einrichtungen der Altenpflege oder Krankenhäuser weitergereicht wird. Jede Staffelstabübergabe wird begleitet von einer betrieblichen Aktion und steht dabei ganz im Zeichen der aktuellen landes- und bundespolitischen Entwicklung in Bezug auf die Pflege.

Die Forderungen des Bündnisses sind:

keine Pflegekraft mehr allein im Dienst,

Verbindliche Personalvorgaben in der Pflege und damit verbunden die schnellstmögliche Umsetzung des Pflegepersonalbemessungsinstruments PPR 2.0,

tarifliche Bezahlung für alle, auch für die Altenpflege,

eine bedarfsgerechte Finanzierung sowie eine Abschaffung des Fallpauschalensystems in den Krankenhäusern und

die solidarische Pflegegarantie für alle.

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