Fronleichnamsprozession auf dem Oberlahrer Kirchplatz

Kirche 7056OBERLAHR – Fronleichnamsprozession in Kurzfassung auf dem Oberlahrer Kirchplatz –Kirche 7090 Fronleichnam ist ein römisch katholischer Feiertag, der in einigen deutschen Bundesländern gesetzlich als Feiertag festgeschrieben ist. Das Fronleichnamsfest findet genau zehn Tage nach Pfingsten statt und fällt somit immer auf den zweiten Donnerstag nachdem Fest. Die Tradition das Allerheiligste durch Straßen und Felder zu tragen, wird mancherorts schon seit vielen Jahren nicht mehr gepflegt. In der Lahrer Herrlichkeit scheint sich inzwischen auch ein Ende anzubahnen. Schade finden die meist älteren Gemeindemitglieder, die sich noch erinnern können, das Fähnchen am Wegrand und Altäre vor jedem Hauseingang waren. Einen Altar hat es in diesem Jahr doch noch gegeben. Gleich gegenüber der Antoniuskirche.

Hier legt seit 40 Jahren Arthur Melles mit dem Teppichteam der Pfarrgemeinde einen eindrucksvollen Motivteppich aus gefärbtem Sägemehl. Viele Monate hat der Rentner geplant, gezimmert, gemalt und konstruiert bevor die zehn Helfer morgens um 05:00 Uhr mit dem Auslegen beginnen konnten. Auch Ortsbürgermeisterin Anneliese Rosenstein gehört zum Team sowie Pfarrsekretärin Regina Rüth und ihr Mann Rudi.

Jahrhunderte ging die Prozession von Oberlahr nach Burglahr, wo zwei Altäre und Blütenteppiche geschmückt wurden. Priestermangel im Land und das Alter des Oberlahrer Pastors Feldhoff, der letztes Jahr 80 Jahre wurde, führte zum Aus der alten Tradition. Damit wenigstens ein Altar geschmückt war, ging es nach dem Gottesdienst zum Segen auf den Kirchplatz, wo der Kirchenchor für die musikalische Begleitung sorgte. Kommunionkinder, ihre Familien und zahlreiche Gläubige erhielten den Segen. Sinn des Festes den eigenen Glauben zu zeigen, ist nicht überall erwünscht und mancherorts in der Welt sogar sehr gefährlich. Wenn man auch im Wiedtal noch seine Religionszugehörigkeit gefahrlos zeigen kann, wird es immer schwieriger ein traditionelles Fronleichnamsfest zu zelebrieren. Der demografische Wandel, die fortschreitende Religionsmüdigkeit und der Priestermangel sind Gründe, selbst Jahrhunderte alte christliche Traditionen aussterben zu lassen.

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