Frei nach Obelix: „Die spinnen wohl, die im Landesrechnungshof“
REGION – Frei nach Obelix: „Die spinnen wohl, die im Landesrechnungshof“ – zu den Aussagen, dass in rheinland-pfälzischen Kitas zu viel Personal wäre… Der Präsident des Landesrechnungshofes behauptet, dass in Rheinland-Pfalz 12.000 Kitaplätze zu viel vorgehalten werden würden. Damit würden 90 Mio. Euro verpulvert. „Vielleicht“, so der zuständige ver.di Landesfachbereichsleiter Volker Euskirchen, „hätte der Präsident des Landesrechnungshofes sich vorher mal über bestimmte gesetzliche Regelungen und über örtliche Bedingungen kundig machen sollen, ehe er etwas sagt, das absolut an der Lebenswirklichkeit vorbeigeht. Diese steile These des Rechnungshofes mag daran liegen, dass nur wenig junge Eltern beim Rechnungshof tätig sind!“ Natürlich ist die Nachfrage nach Plätzen regional sehr unterschiedlich. Natürlich sind nicht immer alle Kinder den gesamten Tag über da. Aber es gelten immer noch die Tarifverträge, die Mitbestimmungsgesetze, Unfallverhütungsvorschriften, Regelungen zur Aufsichtspflicht und die Vereinbarungen zwischen Träger und Eltern. Diese Rechte und Gesetze sind einzuhalten.
Der Landesrechnungshof fordert indirekt, dass zur besseren Steuerung der Auslastung in den kommunalen Zentren wohnende Eltern ihre Kinder irgendwo im Hunsrück oder in der Eifel in die Kita bringen sollen. Das ist abstrus, oder wie ein freundlicher Kommentator geschrieben hat; etwas weltfremd.
Wer in seiner Veröffentlichung pädagogische Fachkräfte als Betreuer bezeichnet, darf sich nicht darüber wundern, wenn seine Aussagen erstens nicht ernst genommen werden und er zweitens von den Akteuren in der frühkindlichen Bildung Inkompetenz vorgeworfen bekommt. Hier könnte etwas Hilfestellung gegeben werden. Ver.di fordert den Rechungshofpräsidenten Jörg Berres auf, ein Tagespraktikum, an einem typischen Montag, in einer Kita abzuleisten. „Dann kann er sich sich selbst ein Bild über die von ihm postulierte Erzieherinnenschwemme in Rheinland-Pfalz machen. Wir können gute Vorschläge für einen geeigneten Praktikumsort machen“, so der schon wieder etwas versöhnlicher gestimmte Gewerkschafter.