Franz-Robert Herbst beendet seine Vorstandstätigkeit bei der Lebenshilfe Neuwied/Andernach
NEUWIED – Franz-Robert Herbst beendet seine Vorstandstätigkeit bei der Lebenshilfe Neuwied/Andernach – Nach 32 Jahren als ehrenamtlicher Vorsitzender der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Neuwied-Andernach e.V. endet die Amtszeit von Franz-Robert Herbst. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter, Dr. Klaus Krumholz und Beisitzerin Brigitte Wiegard wird sich Hr. Herbst in der kommenden Mitgliederversammlung nicht mehr zur Wahl stellen. Mit Dr. Krumholz verbindet ihn eine 15jährige enge Zusammenarbeit und mit Brigitte Wiegard eine gemeinsame Vorstandsarbeit seit 1998.
Sein besonderer Dank für die Zusammenarbeit gilt den langjährigen Vorstandsmitgliedern, mit denen die Entwicklung des Vereins erfolgreich gestaltet wurde. Beim Amtsantritt als Vorsitzender 1984 gab es nur den Lebenshilfe-Kindergarten in Engers. Fünf Jahre später konnte das Wohnheim für Werkstattbeschäftigte eröffnet werden. Schon bald darauf wurde ein ehemaliges kleines Altenheim in Hardert erworben und als Außenwohngruppe für neun behinderte Werkstattbeschäftigte eingerichtet. Damals völlig neu war das Angebot für ein Paarwohnen in einem Wohnheim.
Fast 16 Jahre nach der Eröffnung des ersten Wohnheims wurde ein Neubau mit acht Wohneinheiten für das Betreute Wohnen in Engers eröffnet. Daneben wurden Werkstattbeschäftigte in ihrer eigenen Wohnung in Neuwied und Umgebung betreut. Die Nachfrage nach besonderem Wohnraum für Menschen mit Behinderungen, besonders psychische Behinderungen und Lernbehinderungen, machte den Kauf und Umbau eines Hauses in der Neuwieder Innenstadt erforderlich. Der Verein erwarb auf Initiative von Franz-Robert Herbst da ehemalige kath. Pfarrhaus in Liebfrauen am Raiffeisenring. Im Jahr 2011 wurden fünf betreute Wohneinheiten eingerichtet. Das Konzept sind kleine Wohneinheiten in einem Haus, in dem jeder Bewohner eine behindertengerechte Zweizimmerwohnung hat. Neben den Wohnungen befinden sich in jedem Haus ein Beratungsbüro und Geschäftsräume. Im Rahmen eines erweiterten Konzeptes kaufte der Verein 2014 das ehemalige kath. Pfarrhaus in Feldkirchen und baute dieses Haus bis Anfang 2016 behindertengerecht um. Im März 2016 bezogen fünf Bewohner ihre Wohnungen und die Gemeinschaftsräume. Alle Häuser wurden ohne staatliche Zuschüsse gekauft und umgebaut.
Förderkindergärten unterhält der Verein in Engers und Rheinbrohl. In Rheinbrohl in gemieteten Räumen. Ansonsten ist es stets das Ziel von Franz-Robert Herbst gewesen, Eigentum für den Verein zu erwerben. Der Lebenshilfe Kindergarten in Engers wurde 2016 um einen Gruppenraum erweitert und wird sich im neuen Schuljahr um eine integrative Gruppe vergrößern. Das bedeutet die Aufnahme von zehn nichtbehinderten Kindern in eine Gruppe mit fünf behinderten Kindern, die als Tagesgruppe betreut und gefördert werden. Zum Lebenshilfe-Beratungsangebot gehören neben Sozialarbeitern und Erziehern auch ein Psychologe und Ergotherapeuten. Mit Physiotherapeuten und Logopäden wird zusammengearbeitet.
Mit dem Einsatz von Integrationshelfern in Schulen ist seit einigen Jahren ein weiteres Aufgabenfeld entstanden. Zur Zeit werden von 27 Integrationshelfern Kinder in fünf Schulen betreut. Im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit hat Hr. Herbst die Lebenshilfe Beratungsstelle auch am Projekt Pflegebudget beteiligt und pflegebedürftige Personen im Kreis Neuwied beraten und die Betreuung koordiniert. Die vielfältigen Aufgaben wurden in diesem Jahr neu organisiert und eine zweite gemeinnützige GmbH zur Wahrnehmung der ambulanten Angebote wurde gegründet.
Seit über 30 Jahren ist Franz-Robert Herbst auch im Verwaltungsrat der Rhein-Mosel-Werkstatt Koblenz, an der die Lebenshilfe als Gesellschafter beteiligt ist, tätig. Hr. Herbst ist zur Zeit Verwaltungsratsvorsitzender und wird bis 2017 dieses Amt weiterführen. So wie der Verein Lebenshilfe hat sich die Werkstatt im großen Stil weiterentwickelt und unterhält Zweigstellen in Koblenz, Weißenthurm, Kastellaun und Simmern. Dr. Krumholz ist der Lebenshilfe Vertreter in der Gesellschafterversammlung. Ein geplanter Neubau in Simmern mit dem Schwerpunkt für Menschen mit psychischer Behinderung ist für Franz-Robert Herbst eine neue Herausforderung, die 2017 umgesetzt werden soll. Insgesamt wollen die drei ausscheidenden Vorstandsmitglieder es zukünftig langsamer angehen lassen.