Frank-Walter Steinmeier in Neuwied
NEUWIED – Frank-Walter Steinmeier in Neuwied – Etwas verspätet fuhr Sabine Bätzings feuerrotes Wahlkampfmobil zusammen mit dem Berliner Dienstwagen von Frank Walter Steinmeier am Food Hotel in der Deichstadt vor. Ein gutgelaunter Spitzenpolitiker wurde von Oberbürgermeister Nikolaus Roth und Manfred Scherrer begrüßt, die zusammen mit MdL Fredy Winter vor dem Haus gewartet hatten. Für den geplanten Imbiss vor der Veranstaltung hat es nicht gereicht, weil der Gast aus Berlin vom neugierigen Publikum bereits sehnsüchtig erwartet wurde. Eigentlich ein “Heimspiel ” für den 1956 in Detmold geborenen, studierten Juristen, der 1999 Staatssekretär in der Niedersächsischen Staatskanzlei war und 2005 als Bundesminister des Auswärtigen, sowie 2007 als Vizekanzler in Amt und Würden war. Seit September 2009 ist er Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und als solcher kommt er natürlich in einem SPD geführten Land wie RLP und einer SPD regierten Stadt wie Neuwied zu Freunden. Die waren es auch, die seine flammende Rede zu 150 Jahre Arbeit der SPD und den Zielen einer modernen Sozialdemokratie mit anhaltendem Beifall belohnten. Es ist, so stellt er fest, in RLP schon vieles Wirklichkeit, wovon in den Wahlkreisen im Osten, zu denen sein eigener gehört, die Menschen noch träumen. Nach Neuwied war er gekommen, um die letzten rund 70 Tage vor der Wahl seine rührige Kollegin zu unterstützen, die an etlichen Fronten kämpft. Gegen Drogen, für gerechten Arbeitslohn, Altersarmut, besonders bei Frauen, und die medizinische Unterversorgung im ländlichen Raum, um nur einen Bruchteil dessen zu nennen, worum sie sich kümmert. Themen, die den meisten Zuhörern hinlänglich bekannt sind. Deshalb sei es, trotz schlechter Prognosen für die Partei, wichtig zur Wahl zu gehen, damit sich im Land etwas verändert. Nach der Veranstaltung stand Frank Walter Steinmeier noch für Fragen zur Verfügung. Davon wurde, bevor der Politiker nach einem anstrengenden Tag, rheinland pfälzische Spezialitäten kostete, reichlich Gebrauch gemacht. Verhungern und verdursten, so stellte der “Wahlkampfhelfer” fest könne man auf einer Reise durch RLP jedenfalls nicht. (mabe) Fotos: Becker