FLÖGERT – Zurück in die Zukunft – Renaturierung des Mühlgrabens in Flögert

FLÖGERT – Zurück in die Zukunft – Renaturierung des Mühlgrabens in Flögert

Die Arbeiten zur Reaktivierung des ehemaligen Mühlgrabens in Flögert laufen seit einigen Tagen auf Hochtouren. Die Reaktivierung umfasst die Wiederöffnung eines ehemaligen Mühlgrabens auf circa 900 Meter. Alte Mühlgräben fungieren als Rückzugsräume und ökologische Trittsteine für Jungmuscheln, Jungfische und empfindliche Insektenlarven. Die Maßnahme wird zu 100% durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität und der Stiftung Natur und Umwelt RLP gefördert.

Geschäftsbereichsleiter Bürgermeister Fred Jüngerich nahm gemeinsam mit Staatssekretär Dr. Erwin Manz, sowie Niklas Kleefisch (igeo), Planungsbüro, Maurice Maurer (Fa. Klein); Baufirma, Oliver Lankes (Obere Wasserbehörde), Dr. Thomas Paulus (Referent Umweltministerium), Christian Heidtmann (Untere Naturschutzbehöhre), Jan Neuser (Untere Wasserbehörde), Oliver Weber (Abteilungsleiter Bau und Umwelt KV AK), Stefan Hassel (Ortsbürgermeister Helmeroth) und Alexander Kohl (Stiftung Natur und Umwelt RLP) die Maßnahme in Augenschein. Ließ sich die Gründe und die zu erwartenden Auswirkungen erläutern. Beeindruckt war man von den technischen Geräten, die in Einsatz kommen.

Die Nister liegt im Flora-Fauna-Habitat (FFH) Gebiet „Nistertal und Kroppacher Schweiz“ und beherbergt eine Restpopulation der stark gefährdeten Bachmuschel, Vorkommen der deutschen Verantwortungsfischarten Barbe, Nase sowie weitere FFH-Arten (Bachneunauge und Groppe).

Die hier aktuell in der Umsetzung befindliche Renaturierung umfasst die Wiederöffnung eines heute nicht mehr funktionstüchtigen ehemaligen Mühlgrabens in der Gemarkungen Flögert auf circa 900 Meter Länge sowie eine neu herzustellende Wiedereinleitungsstrecke in die Nister von circa 70 Meter. Hierzu wird der Mühlgraben geräumt, neu profiliert und eine circa 20 Zentimeter dicke Kiesschicht eingebracht. Zur weiteren Nutzung des landwirtschaftlichen Wegs wird kurz vor der Mühle eine Furt angelegt. Hier werden zusätzlich Trittsteine eingebaut, um auch Fußgängern ein Überqueren zu ermöglichen.

Alte Mühlgräben können als Element in einer Kulturlandschaft wichtige ökologische Funktionen erfüllen. Sie fungieren als Rückzugsräume und ökologische Trittsteine für Jungmuscheln, Jungfische und empfindliche Insektenlarven. In der Vergangenheit übernahm der alte Mühlgraben auch die ökologische Ersatzfunktion der bereits sehr früh abgeschnittenen und verfüllten Nebenläufe in der Nisteraue. Um die Funktion eines Ersatzlebensraums optimal zu erfüllen, muss der Graben Flachwasserbereiche, durchströmbare Kiesbereiche und einen Schutz gegenüber sehr hohen Fließgeschwindigkeiten bieten. Die Flachwasserbereiche sind wichtiger Lebensraum für Jungfische und die Kiesbereiche stellen Habitate in geeigneter Qualität für Jungmuscheln sicher. Fotos: Diana + Renate Wachow

Foto: v.l.: Niklas Kleefisch (igeo), Planungsbüro, Maurice Maurer (Fa. Klein); Baufirma, Oliver Lankes (Obere Wasserbehörde), Dr. Thomas Paulus (Referent Umweltministerium), Christian Heidtmann (Untere Naturschutzbehöhre), Jan Neuser (Untere Wasserbehörde), Dr. Erwin Manz (Staatssekretär) Fred Jüngerich (VG-Bürgermeister und Kreisbeigeordneter), Oliver Weber (Abteilungsleiter Bau und Umwelt KV AK), Stefan Hassel (Ortsbürgermeister Helmeroth) und Alexander Kohl (Stiftung Natur und Umwelt RLP)

 

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