„Finanzausstattung und Demografie fordern Kommunalpolitik heraus“

Personen - KIRCHEN - HundhausenKIRCHEN – „Finanzausstattung und Demografie fordern Kommunalpolitik heraus“ – Andreas Hundhausen und MdB Sabine Bätzing-Lichtenthäler diskutierten mit Bürgern über Kirchener Stadtentwicklung – Personen - KIRCHEN - Bätzing Lichtenthäler0054Unter dem Titel „Kirchen 2020 – Herausforderungen einer Kommune“ hatte der Stadtbürgermeisterkandidat Andreas Hundhausen zu einer politischen Diskussion ins Jägerheim eingeladen. Gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Sabine Bätzing-Lichtenthäler stellte er sich den Fragen der Kirchener Bürgerinnen und Bürger zur kommunalpolitischen Entwicklung der Stadt in den kommenden Jahren.

Aus Hundhausens Sicht spielen dabei besonders die kommunalen Finanzen und die demografische Entwicklung entscheidende Rollen. „Die finanzielle Situation der Stadt Kirchen ist schwierig und wird auch zukünftig kaum besser werden“, prophezeite der SPD-Politiker. Viele Kommunen seien wegen zunehmender Pflichtaufgaben in finanzielle Schieflage geraten. Hier müsse die „kommunale Familie“ gemeinsam an Lösungen arbeiten, forderte Hundhausen.

Der demografische Wandel habe nicht nur Auswirkungen auf die Höhe der Steuereinnahmen, sondern stelle die Kommunen vor zahlreiche weitere Herausforderungen, angefangen beim Vereinsleben über Fragen der Mobilität und Wohnen im Alter bis hin zum Bereich der Pflegeangebote. Mit der Einrichtung eines Bürgerfahrdienstes sei ein wichtiges Angebot für ältere Menschen, aber auch für junge Familien geschaffen worden, begrüßte SPD-Fraktionssprecher Michael Weller die jetzt getroffene Entscheidung im Verbandsgemeinderat.

Um der sinkenden Einwohnerzahl wirksam zu begegnen, müsse die Kommunalpolitik Antworten auf die Frage finden, wie man junge Familien nach Kirchen locken könne. „Die Verfügbarkeit von schnellem Internet spielt heute eine maßgebliche Rolle bei der Entscheidung für einen Wohnort“, so Hundhausen. Aber auch gute und flexible Betreuungsangebote für Kinder seien wichtig. Nicht zuletzt dank der Anerkennung der Betriebskindertagesstätte im DRK Krankenhaus sei die Stadt Kirchen in diesem Bereich insgesamt gut aufgestellt.

Als Leiterin der Arbeitsgemeinschaft „Demografischer Wandel“ der SPD-Bundestagsfraktion hat sich Sabine Bätzing-Lichtenthäler intensiv mit dem Thema beschäftigt. „Wie wir die technische und soziale Infrastruktur zukünftig aufrechterhalten können, ist eine der wichtigsten Aufgaben in der Zukunft“, so die Bundespolitikerin. Hierbei seien über die Politik hinaus alle gesellschaftlichen Kräfte gefordert, auch die Wirtschaft. Neben dem Faktor „Familienfreundlichkeit“ sieht Bätzing-Lichtenthäler in den Bereichen „Arbeit und Ausbildung“ die zentrale Stellschraube. Eine Ausbildung in der heimischen Region müsse für junge Leute attraktiv sein. Die Kooperation mit den Universitäten beim Dualen Studium sei ein gutes Beispiel. Beim Stichwort „Arbeitsplätze“ spiele auch das Lohnniveau eine Rolle. Hier gebe es im Landkreis Altenkirchen mit Blick auf die Nachbarregionen noch „Luft nach oben“, meinte die SPD-Spitzenkandidatin für die Kreistagswahl.

Hundhausen griff das Thema für die Stadt Kirchen auf. Bei der Schaffung neuer Gewerbeflächen stoße man vor Ort durch die topographische Lage auf beengte Verhältnisse. Für die Stadtentwicklung könnte die Ausweisung einer größeren Fläche sinnvoller sein anstatt „Stückwerk zu betreiben“. Einen weiteren Lösungsansatz sieht er in interkommunalen Gewerbeflächen. Wolle man langfristig vorankommen, müsse nicht nur in diesem Bereich das häufig verbreitete „Kirchturmsdenken“ in der Kommunalpolitik aufhören, erklärte der SPD-Fraktionssprecher im Stadtrat.

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