Feuerwehr Oberlahr übt „Mann über Bord“

09 Burglahr DSC_0001BURGLAHR – Burglahrer schicken ihren Kirmesmann mit dem Feuerwehrboot auf die letzte Reise – 09 Burglahr - IMG_5377Seit Menschengedenken, jedenfalls keiner kann sich erinnern dass es einmal nicht so wahr, wurde der Kirmesmann am letzten Tag der drei Tage dauernden Kirmes in Burglahr feierlich zu Grabe getragen. Das heißt er wurde über die Brücke in die Wied befördert. Meist ist das ja auch gutgegangen und der Kirmesmann, der drei Tage im Zelt mitgefeiert hatte, trieb über Wied und Rhein in Richtung Nordsee. Bis es eines Tages vor fünf Jahren, eine Woche nach der Kirmesmannbeerdigung, im Wiedtal einen Großalarm gab. Es war Sonntagmittag, die Feuerwehrkameraden der umliegenden Wehren feierten in Oberlahr beim Feuerwehrfest, als Polizei, THW, DRK und die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Flammersfeld mit Sirenengeheul und Blaulicht in Richtung Peterslahr unterwegs waren. Einige Spaziergänger hatten eine “Leiche, vermutlich einen toten Motorradfahrer“, der an einer Baumwurzel in der Wied hing, gemeldet. Ein Boot hatte die Feuerwehr damals noch nicht und es dauerte einige Zeit bis der Tote in ein Schlauchboot gezogen wurde. Der tote Motorradfahrer war allerdings nur der nasse  Burglahrer Kirmesmann. Die ernsten Gesichter der Einsatzkräfte änderten sich in ein zaghaftes Schmunzeln. Die nächste Anschaffung beim Löschzug Oberlahr war daraufhin ein Boot. Mit diesem wird jetzt jedes Jahr just zur Bestattung des Burglahrer Kirmesmann eine Übung durchgeführt. “Mann über Bord“ heißt es für die Floriansjünger. Die nasse, elegant angezogene Strohpuppe wird im Boot mit ins heimische Oberlahr befördert, wo sie auf einer Bank unter einem Apfelbaum vor sich hin trocknen kann. Während die Feuerwehr mit ihren Gerätschaften wieder abzog feierten die Burglahrer auf dem Kirmesplatz weiter und genossen den Sommerabend bei Musik von Adi Krumscheid, kühlen Getränken und der obligatorischen Verlosung. (mabe) Fotos: Becker

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