Es klappert die Mühle in Ottersbach
NIEDEROTTERSBACH/EITORF – Es klappert die Mühle in Ottersbach –
Wiedersehen nach vielen Jahren unter Musikkollegen. Jonny Winters besucht Ingrid und Adi Heinen in deren neuer Errungenschaft, der Ottersbacher Mühle in Niederottersbach (Eitorf/Sieg). Vor Jahrzehnten haben sie auf den Bühnen um Neustadt / Wied, Rahms und Strauscheid zusammen Musik gemacht und gesungen. Jetzt folgte Jonny Winters dem Ruf der „alten“ Kollegen und besuchte die Mühle, die nun Ingrids und Adis neue „Bühne“ darstellt. Nach einigen gemeinsamen gesungenen Liedern über die Hausanlage, stand eine Besichtigung zum historischen Hintergrund des Gebäudes an.
Im Jahr 1565 durften die Ottersbacher eine Mühle bauen. Eine Mahlmühle unter Herzog Wilhelm, auch Bannmühle genannt. Diese ging später in den Nesselrodeschen Besitz über und wurde Teil der Kellnerei von Schloß Welterode. Zunächst wurde sie an Müller aus dem Eitorfer Raum verpachtet. Nach Abschaffung des Bannrechts 1829 wanderte sie in Privatbesitz der Familie Schiefen. Das Rad wurde über den Speicherteich, der noch links neben dem Gebäude zu sehen ist, in Bewegung gesetzt. Das Gebäude wurde 1919 ausgebaut, und so kam es, dass sich das Mühlenrad von nun an im Inneren des Gebäudes weiter drehte. Es kamen neue Mahlwerke hinein und man konnte nun auch feineres Mehl mahlen. Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde die Mühle als solche eingestellt und es wurde ein Wohnhaus mit Cafe daraus. Das heute sichtbare rustikale Ambiente in Eichefachwerk wurde 1960 durch Johannes Kolf konzipiert und bietet heute noch eine tolle Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Nicht zu sehen für den Besucher heute ist das Räderwerk, das im Untergeschoß des Gebäudes verweilt und noch komplett erhalten ist. Adi Heinen plant nun, in der Zukunft hier eine Bar für Weinproben und ähnliche Events einzurichten. Die Mühlenräder hinter Glas, die Beleuchtung exakt positioniert werden den alten Mühlenkeller zum einzigartigen Partyraum erheben. Bis dahin arbeiten Ingrid und Adi weiterhin oben, im Erdgeschoß der alten Mühle, und hoffen auf weiterhin gute Resonanz unter den Gästen. Ihre Speisenkarte zielt ab auf „Ernährung ohne Zugabe von Konservierungs– und Zusatzstoffe. „Alles frisch“, sagt der Koch und Chef des Hauses Adi Heinen mehrfach, während Winters die Speisenkarte studiert. „Nichts auf der Karte enthält etwas, was nicht Natur belassen ist und unnötig chemisch bearbeitet wurde.“ Jonny Winters und Irma Stanton probieren verschiedene Speisen, sie stimmen zu dass Frische und Geschmack in guter Symbiose zueinander stehen. „Wir kommen wieder“. Bis dahin wacht Mühlenhund Idefix aufmerksam über das Anwesen. (irsta)