Es führt ein schwieriger Weg zu einem „rauschfreien“ Leben“.
KREIS ALTENKIRCHEN – Es führt ein schwieriger Weg zu einem „rauschfreien“ Leben“.
Und vor der Tür des Diakonischen Werks im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen stehen immer häufiger im Straßenverkehr auffällig gewordene Drogenkonsumenten. Mitarbeiter der Einrichtung trafen sich jüngst mit den Vertretern des TÜV Nord in Siegen zu einem Erfahrungsaustausch. Immer häufiger sind Menschen, die Alkohol und oder Drogen konsumieren, auch im Straßenverkehr unterwegs und gefährden andere, aber auch sich selbst. Da es mittlerweile immer bessere Methoden zur Erkennung von „Drogenmissbrauch am Steuer“ gibt, sind entsprechend häufiger auch die Führerscheine „fällig“.
Eine ständig wachsende Herausforderung auch für die „Führerscheingruppen“ des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen, die mit den Menschen daran arbeiten, deren Konsumverhalten zu analysieren und Perspektiven und Möglichkeiten aufzeigen wollen, wieder an den begehrten „Lappen“ heranzukommen.
Einmal jährlich treffen sich die Kursleiter des Diakonischen Werkes mit den Mitarbeitern des TÜV Nord in Siegen und darüber hinaus auch mit dem ABV (Aktiv in Beruf und Verkehr) in Betzdorf, um sich für kommende „Arbeitsphasen“ zu rüsten. Die Anforderungen, um nach einer gewissen Zeit die Chance zu haben, den Führerschein wiederzubekommen, verändern sich permanent. Die Kursleiter sind entsprechend interessiert zu erfahren, wie sie ihre Schützlinge möglichst optimal beraten können. So hat sich das im „Drogenbereich“ schon seit vielen Jahren bewährte Verfahren des „Drogenfreiheitsnachweises“ durch Urinproben (Screening) nun auch im Bereich der alkoholauffällig gewordenen Kraftfahrer durchgesetzt. „Alkoholsünder“ müssen nun ebenfalls ihre Abstinenz durch Urinkontrollen nachweisen.
„Es geht darum, dass Menschen, die unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehen, von den Straßen ferngehalten werden. Aber es geht auch darum, dass jeder, der sich seinen Alkohol- bzw. Drogenproblemen gestellt und an sich gearbeitet hat, wieder die Chance bekommt, motorisiert unterwegs zu sein, betont Petra Staats, eine der Kursleiterinnen in Altenkirchen. Rund 50 Frauen und Männer arbeiteten im vergangenen Jahr in den „Führerscheingruppen“ des Diakonischen Werkes daran, ihren Führerschein wieder zu erhalten. Auf eine „100-Prozent-Geling-Quote“ sind die Kursleiter entsprechend stolz. Ihr Angebot umfasst Gruppenabende, Kleingruppen-Seminare, Einzelgesprächen, dazu zahlreiche Informationsveranstaltungen und Arbeitsmappen, passt und die sechs Kursleiter sorgen mit ihrer Austausch-Pflege beim TÜV Siegen und ABV Betzdorf für gute Zukunftsoptionen. Positiv werten die Führerschein-Gruppen auch die Anbindung an die anderen Dienste des Diakonischen Werkes, denn häufig gibt es neben dem Verlust des Führerscheins noch weitere Probleme zu bewältigen. Hier sorgt das Kurs-Management dafür, dass Hilfeleistungen vernetzt angeboten werden können. Menschen, die mit dem Verlust ihres Führerscheins Probleme haben und sich diesen stellen wollen, können sich an das Diakonische Werk in Altenkirchen, Stadthallenweg (02681/80 08 20) wenden. (PES)
Titelfoto: Gemeinsam wollen sie Menschen helfen, die sich ihren Alkohol und Drogenproblemen stellen und ihre Fahrerlaubnis wiedererwerben möchten. Mitarbeiter der Diakonie in Altenkirchen und des TÜV Nord in Siegen treffen sich regelmäßig zum Austausch (vorne/v.l.) Martina Giefer, Wolfgang Schweflinghaus, Dr. Katharina Kuhn, Hans Berger und Petra Staats. (hinten/v.l.): Klaus-Peter Kalendruschat, Ulf Ochsenfeld und Jürgen Salk