Erwin Rüddel plädiert für die Delegation ärztlicher Leistungen

BERLIN –  „Neue Versorgungsangebote sind gut für den ländlichen Raum“ –

MdB Erwin Rüddel hat sich in die öffentliche Debatte über die Delegation ärztlicher Leistungen eingeschaltet und dafür plädiert, vor allem im Interesse der Patientenschaft im ländlichen Raum neue Versorgungsangebote zu fördern. „Dazu zählt neben der Telemedizin vor allem die Delegation ärztlicher Leistungen“, betonte Rüddel. „Gerade in ländlichen Regionen brauchen wir Versorgungsstrukturen, die dem steigenden Behandlungsbedarf einer älter werdenden Gesellschaft Rechnung tragen“, fügte der Gesundheitspolitiker hinzu. Das oberste Gremium der Selbstverwaltung von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen in Deutschland, der Gemeinsame Bundesausschuss, hatte unlängst entschieden, dass künftig ärztliche Leistungen unter klar festgelegten Bedingungen an Krankenschwestern, Pfleger und andere nicht-ärztliche Gesundheitsberufe delegiert werden können. In der Ärzteschaft war dies teilweise auf Bedenken gestoßen, die von Rüddel allerdings nicht geteilt werden.

„Angesichts des demografischen Wandels, des steigenden Behandlungsbedarfs einer wachsenden Zahl älterer Menschen und mit Blick auf den zunehmenden Ärztemangel im ländlichen Raum geht es doch darum, eine gute Versorgung der Patienten in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeheimen zu sichern“, betonte Rüddel. Die Delegation ärztlicher Leistungen an qualifizierte und erfahrene nicht-ärztliche Mitarbeiter könne dazu einen sinnvollen Beitrag leisten, zumal sie gleichzeitig die Ärzte von Routinemaßnahmen entlaste und ihnen dadurch mehr Zeit für ihre Patienten verschaffe.

Warnungen für einen Qualitätsabfall in der Medizin hält Rüddel in diesem Zusammenhang für unangebracht, zumal sichergestellt sei, dass die Delegation der Leistungen weiter in der Hand der Ärzte bleibe. „Ich habe persönlich überhaupt kein Problem damit, mir von einer Krankenschwester Blut abnehmen zu lassen, und ich weiß, dass zum Beispiel die Pflegekräfte in den Heimen über sehr viel Erfahrung verfügen“, sagte der Abgeordnete und ergänzte: „Ich war auch schon immer ein Verfechter der guten alten Gemeindeschwester, die vor Ort mit den Problemen und Bedürfnissen der Menschen vertraut ist.“ Deshalb werde der Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses auch keineswegs zu einer schlechteren Versorgung führen, sondern im Gegenteil mit Blick auf den steigenden Behandlungsbedarf und den ärztlichen Nachwuchsmangel gerade in ländlichen Regionen dazu beitragen, die gesundheitliche Versorgung der Menschen zu verbessern. „Solange die Delegation ärztlicher Leistungen an qualifizierte und erfahrene nicht-ärztliche Mitarbeiter in der Verantwortung des behandelnden Arztes erfolgt, ist dagegen überhaupt nichts einzuwenden. Und die Politik wird dafür Sorge tragen, dass diese Voraussetzung erfüllt wird“, bekräftigte Rüddel.

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