Erstes Familienbildungsseminar in einer türkischen Gemeinde
KREIS NEUWIED – Tipps und mehr für Eltern mit Migrationshintergrund – Erstes Familienbildungsseminar in einer türkischen Gemeinde – Kindertagesstätten und Schulen beklagen immer wieder, dass der Kontakt insbesondere zu den Elternhäusern von Kindern mit Migrationshintergrund sehr mühevoll ist und vielfach nicht hergestellt werden kann. Die regelmäßig stattfindenden Elternabende werden von Eltern mit Migrationshintergrund nur vereinzelt wahrgenommen. Auch zur Verfügung stehende Dolmetscher helfen leider nicht, die Beteiligung zu erhöhen. Um die Kinder bestmöglich in ihrer Entwicklung zu unterstützen ist es dringend erforderlich, dass ein Vertrauensverhältnis zwischen Kita/Schule und Elternhaus entwickelt wird, um wichtige Informationen zu übermitteln. Dies ist eine wichtige Unterstützung für den Schulerfolg der Kinder und hier müssen beide, Schule und Kita, aber auch die Eltern ihren Teil beitragen, so die einhellige Meinung der Beiräte. Unter dem Arbeitstitel „Wie kann die Elternmitwirkung verbessert werden?“ haben die Beiräte überlegt, wie man dieses Problem angehen und lösen könnte. Es entstand die Idee, in einem ersten Schritt mit einer Informationsveranstaltung dorthin zu gehen, wo sich viele muslimische Familien in ihrer Freizeit treffen. Die DITIB-Ravza-Gemeinde an der Ecke Langendorfer/Prinz-Viktor Straße, die erst kürzlich den An- und Umbau ihres Gemeindehauses mit Gebetsräumen und einem großzügigen Konferenzraum im ersten Stock fertiggestellt hat, stellt dazu die Räumlichkeiten zur Verfügung. „Diese Veranstaltung ist die erste ihrer Art in Rheinland-Pfalz,“ berichten die Beiratsvorsitzenden Dilorom Jacka (Kreis) und Ilhan Sandayuk (Stadt Neuwied) nicht ohne Stolz. Dementsprechend betreten die Veranstalter, die beiden Beiräte und die Integrationsbeauftragten von Stadt und Kreis, die DITIB-Gemeinde Neuwied und das Pädagogische Landesinstitut Rheinland-Pfalz, Neuland und sind gespannt, ob dieser Weg erfolgversprechend ist. Die Veranstaltung soll im Anschluss ausgewertet werden und die gewonnenen Erkenntnisse sollen in die Verbesserung der Elternarbeit einfließen. Eine weitere Veranstaltung mit Evaluation soll im Herbst folgen. „Wir wünschen uns sehr, dass sich mehr Eltern mit Migrationshintergrund beispielsweise in den Schulelternvertretungen engagieren. Diese Vorbildfunktion trägt dazu bei, dass auch andere den Mut finden, sich zu engagieren. Dort, ebenso wie in anderen Gremien sind Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund deutlich unterrepräsentiert,“ so die Integrationsbeauftragten Andrea Oosterdyk und Christopher Schubach. Die Veranstaltung findet am Samstag, 06. Juli von 14:00 bis 17:00 Uhr in der DITIB Ravza-Moschee in der Prinz-Viktor-Str. 4 in Neuwied statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Foto: Im neuen Konferenzraum der Ravza-Moschee in der Prinz-Viktor-Straße traf sich die Arbeitsgruppe der beiden Beiräte für Migration und Integration des Landkreises und der Stadt Neuwied zur Vorbereitung der Elternveranstaltung. Von links: Ilhan Sandayuk, Andrea Oosterdyk, Herbert Woidtke, rechts Hüseyin Ilbey, Dilorom Jack und Raffaele Zampella.