Erneuerbare Energien rund um Hachenburg mit dem Pedelec erkundet
ALTENKIRCHEN – Westerwald Energy Tour – erneuerbare Energien rund um Hachenburg mit dem Pedelec erkundet – Auftakt der Aktionswoche im Westerwald: Pedelec-Tour bot die Gelegenheit hinter die Kulissen der erneuerbaren Energien zu schauen. Die Energieagentur Rheinland-Pfalz hatte im Rahmen der Aktionswoche „Rheinland-Pfalz: Ein Land voller Energie“ interessierte Teilnehmer/innen zur Westerwald Energy Tour eingeladen. Die Aktion hat das Regionalbüro Westerwald in Zusammenarbeit mit dem Westerwald Touristik-Service organisiert. Die geführte Pedelec-Tour steuerte auf einer Strecke von rund 30 Kilometer verschiedene Etappenziele an, an denen sich die Teilnehmenden vor Ort über die Nutzung von erneuerbaren Energien informieren konnten.
Start und Ziel der Tour war die Zisterzienserabtei in Marienstatt. Abt em. Thomas Denter und Hausmeister Walter Müller berichteten über die Nutzung der Wasserkraft in der Abtei, die der Zisterzienserorden schon seit vielen Jahrhunderten betreibe. Inzwischen versorgt das Wasserkraftwerk sämtliche Gebäude auf dem Abteigelände mit Wärme – auch das angegliederte Gymnasium. Die Nahwärmeheizzentrale der Verbandsgemeindewerke Hachenburg war das nächste Etappenziel. Herzstück der Anlage ist ein mit Holzhackschnitzeln betriebener Heizkessel mit einer Nennleistung von 1.100 kW. Insgesamt gehören acht Gebäude dem Nahwärmenetz an, darunter das Hachenburger Schloss, das Löwenbad und das DRK-Krankenhaus. Marco Dörner, Florian Schubert und Markus Boll von den Verbandsgemeindewerken führten die 35 Teilnehmer/innen der Tour durch die Heizzentrale, erläuterten die Technik und verdeutlichten die Wertschöpfungspotenziale für Gemeinden und Städte bei der Nutzung der Nahwärme vor Ort.
Bei der Alpenroder Hütte legte die Gruppe einen mittäglichen Zwischenstopp ein. Hier, in Sichtweite der Windenergieanlagen auf dem Gräbersberg, überraschte die Tourist-Information Hachenburg die Radfahrergruppe mit einem Windbeutel für jeden Radfahrer. Am Windrad „Alvine“ der Alternative Energie Kroppacher Schweiz GmbH klärte Karl-Heinz Groß über die Energiegewinnung mittels der Kraft des Windes auf. Auch kritische Nachfragen wurden hier kontrovers diskutiert und die Gäste konnten sich vor Ort einen eigenen Eindruck vom Für und Wider der Windenergie verschaffen. Kein Zweifel herrschte aber darüber, dass der nachhaltige Ausbau der Windkraft von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der Energiewende und des Klimaschutzes sei.
Wer den Berg rauf fährt, der fährt ihn zumeist auch wieder runter. Das letzte Erneuerbare-Energien-Projekt auf der Tour war der neu entstandene Solarpark bei Hachenburg. Arthur Kößele von der Energieversorgung Mittelrhein AG erklärte, der Solarpark werde mit einer Leistung von 8,25 Megawatt rund 2.200 Haushalte mit Strom versorgen können. „Gemeinsam mit den anderen Projekten in der Verbandsgemeinde leiste Hachenburg damit einen immensen Beitrag zum Klimaschutz“, so Kößele weiter. Nach etwa fünf Stunden kehrte die Pedelec fahrende Gemeinschaft wieder zur Abtei zurück, wo sie noch Zeit für einen Austausch und gemütlichen Abschluss fand. Eine Teilnehmerin teilte begeistert mit, sie wolle sich nun ein Pedelec anschaffen. Fazit der Veranstaltung ist, dass in der Verbandsgemeinde bereits viel im Bereich der regenerativen Energien – Strom und Wärme – umgesetzt wird und ein Pedelec es ermöglicht, die Höhen und Tiefen des Westerwalds bequem zu bezwingen. Fotos: Energieagentur Rheinland-Pfalz/Jürgen Schulzki