Erfindergeist wurde von der Polizei nicht belohnt

Ein selbstgebastelter Schließ- und Sicherungsmechanismus ließ Polizisten staunen. Ihren eigenen Augen trauten die Polizeibeamten bei einer Verkehrskontrolle im Stadtgebiet am Mittwoch nicht. Als sie einen Renault Clio stoppten, staunte der Kontrolltrupp über den Einfallsreichtum des 19jährigen Fahrers nicht schlecht: Um seine defekten Türschlösser zu „reparieren“, hatte sich der junge Mann einen ganz besonderen Schließmechanismus mit spezieller Sicherungstechnik ausgedacht.
Die Bilder erklären besser, was man mit Worten kaum beschreiben kann. Trotzdem in Kurzform die Beschreibung des „Erfinders“, was er tun muss, um aus seinem Auto auszusteigen: Seitenscheibe herunter drehen, Splint entfernen, Klappe hoch drücken, dann lässt sich die Fahrertür öffnen. Auch der Mechanismus an der Beifahrertür zeugte vom Ideenreichtum des Fahrzeughalters: Die Tür lässt sich nur von innen öffnen, denn sie ist durch eine massive Kette gesichert, die im hinteren Bereich an der B-Säule des Wagens befestigt ist und vorne mit einem Karabinerhaken an der Tür verschraubt wurde. Zum Öffnen muss man zuerst die Plastikflasche, die hinter der Kette „eingeklemmt“ ist, entfernen. Dadurch wird die Kette soweit entspannt, dass man den Karabinerhaken ausklinken und die Tür dann aufmachen kann.
Als die Beamten zu guter Letzt noch nach der Funktion des oberen Sperrriegels an der Fahrertür fragten, erklärte der 19Jährige, dass er hier sein Fahrzeug beim Parken mit einem Vorhängeschloss sichern kann. Sein Kommentar: „Die klauen ja heute sonst alles, `wa!“
Der „Erfindungsgeist“ des jungen Mannes konnte aus polizeilicher Sicht allerdings nicht „belohnt“ werden. Er erhielt eine Ordnungswidrigkeitsanzeige wegen der hervorstehenden scharfen Kanten des Mechanismus, dazu einen Mängelbericht und die Aufforderung, den Sicherungsmechanismus an der Fahrertür sofort zu entfernen.